Von unserem Mitarbeiter Uwe Claus, Reutte/Lermoos - Für den Herbst bahnt sich im Außerfern der verkehrstechnische Ausnahmezustand an: Vom 22. September bis voraussichtlich 5. Dezember muss der Lermooser Tunnel der Fernpassstraße B 179 wegen sicherheitstechnischer Umbaumaßnahmen voll gesperrt werden. Neben dem Einbau einer neuen Lüftungseinrichtung ist unter anderem geplant, die Brandmeldeanlage zu erneuern, einen Tunnelfunk zu installieren, die Tunnelwandbeschichtung und Tunnelbeleuchtung zu erneuern sowie die Notrufnischen neu zu gestalten. 'Diese Maßnahmen dienen vor allem zur Hebung der Tunnelsicherheit', so Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach. Die Gesamtkosten für die Sanierungsarbeiten werden bei rund zehn Millionen Euro liegen.
Schwerlastverkehr umleiten Für die Zeit der Tunnelsperre besteht eine lokale Umleitungsmöglichkeit nur für Pkw und kleinere Lkw. Der Schwerverkehr soll den Bezirk Reutte großräumig umfahren. Während der Zeit der Tunnelsperre werden vor allem die Gemeinden Lermoos, Ehrwald und Biberwier stark mit Verkehr belastet. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bat Schennach um Verständnis für die zeitlich befristeten Mehrbelastungen. Das Land Tirol sei zusammen mit den berührten Stellen bemüht, durch ein Paket an Maßnahmen die Belastungen für die örtliche Bevölkerung möglichst gering zu halten: Umleitungsregelung: Der Verkehr in Fahrtrichtung Süden soll über Lermoos - Biberwier (L 71), der Verkehr in Fahrtrichtung Norden über Biberwier - Ehrwald (L 391) umgeleitet werden. Schwerverkehr: Fahrzeuge über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (Ausnahme Ziel- und Quellverkehr) sollen den Bezirk Reutte großräumig umfahren über Landeck-Bludenz-Hörbranz bzw. Kufstein-München- Landsberg-Memmingen). Ein Gutachten über den Verkehr auf der L 391 Ehrwalder Straße und der L 71 Lermooser Straße ist in Auftrag. Geprüft werden Verkehrsbelastung, Streckencharakteristika und die Auswirkungen bei Umleitung des gesamten Schwerverkehrs durch die Ortschaften. Verkehrsinformation: Über die geplanten Maßnahmen sollen die Gemeinden im Einzugsbereich sowie die Speditionen und Frächter direkt informiert werden. Großräumige Ankündigungen der Tunnelsperre und der Umleitungsmöglichkeiten unter Einbindung der bayerischen Nachbarn sind angedacht. Über die aktuelle Verkehrslage werden laufend Informationen über das Verkehrsinformationssystem des Landes und den Verkehrsfunk (Österreich, Deutschland, Italien) abgegeben. Verkehrsüberwachung: Für die Zeit der Tunnelsperre ist eine verstärkte Verkehrsüberwachung durch die Gendarmerie geplant. Blockabfertigung: Wenn der Verkehr zum Stillstand kommt, soll kurzfristig im Bereich der Weißenseekreuzung beziehungsweise der Abfahrt Lermoos von der B 179 eine Blockabfertigung verhängt werden.