jetzt wieder Apfelsaft Neues Projekt der Lindauer Bodensee-Fruchtsäfte Gmb H Lindau (bero). Gute Nachricht für Besitzer traditionell bewirtschafteter Streuobstwiesen: Es lohnt sich wieder, im Herbst das Fallobst aufzusammeln. Grund ist ein neues Produkt der Lindauer Bodensee-Fruchtsäfte Gmb H: Apfelsaft, der aus den ungespritzten Früchten ausgesuchter Streuobstwiesen gewonnen wird. Der Bund Naturschutz unterstützt das Projekt ideell.
Für den besonderen Rohstoff ist das Unternehmen bereit, höhere Preise zu bezahlen als für konventionell erzeugte Äpfel. Damit soll die Bewirtschaftung der ökologisch bedeutsamen Streuobstwiesen wieder interessant werden. Ein Konzept, das auch den Bund Naturschutz (BN) überzeugte: Erstmals ist der BN mit seinem Logo auf einem kommerziellen Produkt vertreten. Einen wirtschaftlichen Nutzen zieht der Umweltverband selbst daraus nicht.
Der BN ist sich mit den Lindauer Fruchtsaftbetrieben einig, dass die Streuobstwiesen nur dann eine langfristige Überlebenschance haben, wenn sich die Pflege und Nutzung auch für ihre Besitzer 'wirtschaftlich wieder lohnen'. Und dazu müsse der Verbraucher bereit sein, für das naturbelassene Bioprodukt etwa 30 bis 40 Cent tiefer in die Tasche zu greifen. Das Unternehmen garantiert dafür, dass die verarbeiteten Früchte weder mit Pflanzenschutzmitteln noch mit stickstoffhaltigen Düngern behandelt wurden.
Fachliche Kontrolle
Fachlich betreut wird das Projekt von Obstbaumeisterin Birgit Mäckle-Jansen. Sie wird im Projektbereich von Nonnenhorn bis Hergensweiler und Sigmarszell geeignete Streuobstbestände auswählen und den Bestand erfassen. Schließlich müsse auch das Mischungsverhältnis der Apfelsorten stimmen, damit der Saft die Geschmacksanforderungen erfüllen kann, so Mäckle-Jansen. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Kontrolle: Im Sommer werden Blattproben, im Herbst Fruchtproben genommen, die belegen, dass die Vertragsbedingungen, nämlich der Verzicht auf Spritzmittel und nitrathaltige Dünger, erfüllt wurden. Mäckle-Jansen ist daneben Ansprechpartnerin der Landwirte und privaten Streuobstwiesenbesitzer, wenn es um die Ausschöpfung von Förderprogrammen für die Neuanpflanzung von Streuobstwiesen geht.