Der "Solarpark Oberostendorf Lengenfeld" ist Geschichte. Das von der Gemeinde extra für den Bau einer Groß-Photovoltaikanlage bei Lengenfeld gegründete Kommunalunternehmen Oberostendorf steigt aus dem Neun-Millionen-Euro Projekt aus - ohne auch nur eine Kilowattstunde Öko-Strom ins Netz geliefert zu haben. Das überraschende Solarpark-Ende wurde vom Gemeinderat beschlossen, nachdem man sich mit den Initiatoren des Projekts, der Firma "Energiequelle Penzing", nicht über die Höhe der Ablösesummen für Pachtrechte und Einspeisepunkte einigen konnte.
Auch die Pflicht, Anlagen dieser Größenordnung europaweit ausschreiben zu lassen, trug nach Auskunft von Oberostendorfs Zweitem Bürgermeister Helmut Holzheu mit zur Entscheidung bei, den kommunalen "Solarpark Oberostendorf Lengenfeld" schon vor seiner Öffnung zu schließen. Die europäische Ausschreibungsrunde hätte nicht nur den Baubeginn des Projekts um weitere zwei Monate verzögert, sondern auch die bisherigen Rentabilitätsberechnungen über den Haufen geworfen, weil der "Solarpark" dann erst 2010 ans Netz gehen könnte - bei absehbar niedrigeren Einspeisevergütungen für den erzeugten Strom.
Ob auf dem für die Anlage vorgesehenen Gelände (rund zehn Hektar) künftig Strom aus Sonnenkraft erzeugt wird, hängt nun von den Privatinvestoren ab. Die bisherigen Kosten für die Planung der Anlage trägt die "Energiequelle Penzing". Weil sämtliche Vorarbeiten für den Bau des Solar-Kraftwerks abgeschlossen und behördlich "abgesegnet" sind, kann das vorgesehene Areal theoretisch sofort bebaut werden.
Schon deshalb geht Holzheu davon aus, dass dennoch eine Photovoltaik-Anlage dort errichtet werden wird - wenn auch nicht von der Gemeinde, was Holzheu "ewig schade" findet. Geld hat das Solar-Abenteuer die Oberostendorfer trotzdem gekostet: Die Rechnungen für Wirtschaftsprüfer, Rechtsberatung und Ingenieure halten sich nach Auskunft von Holzheu aber "in engen Grenzen".