Ofterschwanger Vize-Bürgermeister kontra Gemeindechef Ofterschwang (uw). Von Neid und Missgunst im Ofterschwanger Gemeinderat wollen Zweite Bürgermeisterin Angelika Roth und Dritter Bürgermeister Meinrad Fink nichts wissen. Beide weisen den Vorwurf von Rathauschef Hans Bader zurück, an der angekündigten Betriebsschließung der Socher Holzbau Gmb H sei der Gemeinderat mit schuld. Hintergründe für Baders Verhalten vermutet Roth in den Kommunalwahlen im März 2002. Wie berichtet stellt die Socher Holzbau Gmb H zum Jahresende den Betrieb ein. Ein wesentlicher Grund sei das zu spät für die Betriebsaussiedlung freigegebene Gelände. Eine Entwicklung, die Bürgermeister Bader der Mehrheit im Gemeinderat mitanlastet. Doch Roth, Fink und auch Gemeinderat Gerhard Schaidnagel widersprechen der Kritik Baders vehement. Schon im Mai 1997 also vor über vier Jahren billigte der Rat laut Roth die Ausweisung eines ein Hektar großen Gewerbegebietes. Den zweiten Teil habe der Bauwerber selbst als Vorratsfläche für weitere Erweiterungen zurückhalten und höchstens verpachten wollen.
Zudem wurde vom Rat erlaubt, das alte, gut 5000 Quadratmeter große Betriebsgelände mit Wohnungen zu bebauen. Doch seitdem ist nichts geschehen, wundert sich Roth. Um die Firmenexistenz zu sichern, habe der Gemeinderat mit diesem Angebot einen Kompromiss herausgearbeitet, betont Meinrad Fink. Denn eigentlich wollte man die grüne Wiese überhaupt nicht bebaut wissen, sondern freihalten. Nicht allein, weil es sich bei der Ebene um für die Landwirtschaft wertvolle Flächen handle. Fink: Sigishofen und Westerhofen sollen nicht zusammenwachsen. Wenn Bader an die Sitzungen und die dort ausgetauschten Argumente zurückdenke, müsste er wissen, dass von Neid keine Rede sein kann. Heuer im März diskutierte der Gemeinderat über den Firmenvorschlag, auch den zweiten Hektar als Gewerbegebiet auszuweisen, um mit dem Verkauf vielleicht den Neubau zu finanzieren. Weil sich im Rat keine Mehrheit abzeichnete, wurde eine Abstimmung nach Schaidnagels Worten vertagt. Er selbst lehnte das Ansinnen unter anderem ab, weil keine konkreten Interessenten benannt wurden und ohne diese eine Geländeaufwertung eher spekulativen Charakter gehabt hätte. Roth bezweifelte bereits damals, dass überhaupt noch eine neue Zimmerei gebaut werden sollte: Schon vor der März-Sitzung stand die Hinweistafel, im Herbst beginne der Bau von Wohnhäusern auf dem bisherigen Betriebsgelände. Wie hätte der Firmenneubau und-umzug in der kurzen Zeit noch klappen können, fragt sie sich.