Peter Hartung: 'Was der Verein leistet, ist beachtlich' Füssen/Hopfen am See (rea).'Was der EV Füssen im Nachwuchsbereich und mit der ersten Mannschaft zu Wege bringt das ist wirklich eine beachtliche Leistung'. Peter Hartung, die frühere Nummer 18 im schwarzgelben Trikot, betrachtete das Geschehen seines Heimatvereins fast sechs Jahre lang aus der Ferne. Und Jahr für Jahr ließ er sich immer wieder begeistern von dem, was da am Kobel geschah. Jetzt wollte der 28-Jährige selbst wieder mitmischen doch eine Verletzung im ersten Training in Füssen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. 'Wenn es irgendwie geht', will er sich das nächste Heimspiel des EVF am Sonntag um 18 Uhr gegen Spitzenreiter EV Landshut anschauen.
Mit acht Jahren begann Peter Hartung mit dem Eishockey und es ist bis heute ein unverzichtbarer Bestandteil seines Lebens. Er wuchs durch die Nachwuchsmannschaften des EVF und nahm 1992 neben Markus Kehle an den Junioren-Weltmeisterschften in Füssen teil. Unter Trainer Martin Hinterstocker schnupperte er erstmals die Luft der ersten Mannschaft, bei Rodion Pauels und Jarmo Siitarinen gehörte er schon zu den Stammspielern.
1996/97 verließ Peter Hartung den EV Füssen. 'Es war immer klar, dass ich studieren wollte. Und das konnte ich nicht in Füssen.' Damals ging er nach Erding, weil er in München auf einen Studienplatz hoffte. Das klappte nicht, aber er beendete seine Ausbildung zum Bürokaufmann. Eine Saison später spielte Peter Hartung für den EC Iserlohn in der 2. Bundesliga, der 'Hacker-Pschorr-Liga' und nahm sein Betriebswirtschafts-Studium in Bochum auf. 'Der Norden war ein Abendteuer, sehr interessant. Und ich war auch mal ganz weg von daheim. Das war nicht schlecht.'
1998/99 legte er ein Jahr Pause ein 'Aber ohne Eishockey geht bei mir wirklich nichts.' Nächste Station war Herne in der Regionalliga Nordrhein-Westfalen. Von dort kehrte er jetzt zurück zum EV Füssen. Das Studium ist abgeschlossen, an der Diplomarbeit arbeitet er. Und im elterlichen Kur-Hotel in Hopfen am See braucht man den Junior.
Beim ersten Training bekam Peter Hartung einen Puck ans Knie. Die Patella-Sehne wurde angerissen, ein Knorpel zerquetscht wieder im rechten Knie, wo die Sehne schon mal ganz gerissen war, der Meniskus ebenso und das Innenband. Sechs Wochen darf er das Bein nicht belasten. Wenn es wieder in Ordnung ist, will er über seine persönliche Eishockey-Zukunft nachdenken.
Einer allein richtet nichts aus
Über die Zukunft des EV Füssen und vor allem die Gegenwart seines Heimatvereins macht er sich auch jetzt Gedanken: 'Es ist unglaublich, dass der EVF mit einem Etat den ganzen Verein samt Nachwuchs umtreibt, mit dem andere gerade mal die erste Mannschaft finanzieren.' Jürg Tiedge, den Geschäftsführenden Vorstand, sieht Peter Hartung als 'Funktionär, der das ganze deutsche Eishockey-Theater durchschaut'. Aber alleine könne er nichts ausrichten.
Die Lage beim EVF ist schwierig 'wie immer', so Peter Hartung. Dennoch ist er immer wieder begeistert, wie die Leoparden mitspielen in dieser Oberliga mit sechs Ausländern pro Team. 'Wenn ein wenig mehr Geld da wäre, dann würde der EVF ganz anders dastehen.' Die Tatsache, dass anderswo drei, vier Juniorenspieler in die erste Mannschaft eingebaut werden, in Füssen jedoch gleich sieben, acht, betrachtet er als große Chance für die Jungen: 'Doch diese Chance wird leider nicht immer richtig wahrgenommen.'