1985 gründeten Max Scheifele, Xaver Prinz und Wolfgang Hauke die Alphornbläsergruppe Missen-Wilhams. 25 Jahre später feierten sie nun das runde Jubiläum mit einem Gottesdienst, einem großen Fest und einer Kreuzweihe auf dem "Knobele".
"Alphornbläser? Das fehlt bei uns im Ort!", war vor 25 Jahren die gemeinsame Feststellung der drei Musiker, die schon damals auch in der Musikkapelle Missen-Wilhams gemeinsam musizierten. Also gründeten sie zu dritt die Alphornbläser-Gruppe, kauften für jeweils 1000 D-Mark ein Instrument und machten sich ans Proben. Dann folgten die ersten Auftritte. Und inzwischen sind sie aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Bei Hochzeiten, Heimatabenden und Geburtstagen spielen sie, ebenso auf Touristikmessen wie in Stuttgart, "besonders gern aber bei Bergmessen", verrät Wolfgang Hauke. Und so war es naheliegend, das Jubiläum auch in dieser Form zu begehen.
Bei strahlendem Sonnenschein am Pfingstsonntag fanden sich über 200 Besucher zum Gottesdienst auf dem "Knobele" ein - einem markanten Hügel oberhalb von Wilhams, den nun ein Kreuz ziert. Max Scheifele hat es gebaut. 2,80 Meter ist es hoch und 1,50 Meter breit. Auch von der viel befahrenen Staatsstraße aus ist es zu sehen. Aus Dankbarkeit für das gemeinsame Vierteljahrhundert haben es die Alphornbläser errichtet. Denn an der Zusammensetzung hat sich in den 25 Jahren nichts geändert. Und auch die Freundschaft der drei Musiker besteht weiterhin: "Auch unsere Frauen sind immer dabei. Wir fahren auch gemeinsam in den Urlaub", so Hauke.
Dekan Toni Zech segnete das Kreuz und erinnerte zuvor in seiner Predigt an die Ursprünglichkeit des Alphorns: "Es kommt mitten aus der Natur, aus dem Leben". Für die Hirten, die es erfanden, sei es ein Mittel zur Verständigung gewesen: "In Zeiten schnurloser Kommunikation können wir kaum nachempfinden, welche Bedeutung das hatte". Das Alphorn sei aber auch ein Instrument der Muße und Stille und ein Symbol des Lebens mit der Natur. "Danach sehnen sich viele Menschen", stellte Zech fest, "weshalb zu Alphornbläser-Treffen so viele Besucher kommen". Auch die Bibel mahne den Menschen, Orte der Stille und Besinnung aufzusuchen. Zugleich sei das Alphorn auch ein Symbol für gutes Miteinander, für ein gutes Verstehen der Musiker und ein Gespür füreinander.
Nach dem Gottesdienst zogen die Besucher gemeinsam hinunter nach Wilhams, wo ein Festplatz samt Bühne errichtet war. Dort spielten die benachbarten Alphornbläser-Gruppen aus Gestratz, Ebratshofen, Hellengerst, Diepolz und Thalkirchdorf. Rund 25 Alphörner waren nach den Einzelvorträgen auch gemeinsam zu hören. (owi)