Die Zusammenarbeit zwischen dem Augenarzt Dr. Wolfgang Lenz und dem Kreisklinikum Mindelheim hat ein vorzeitiges Ende gefunden. Grund ist der Aufbau eines Zentrums für Augenheilkunde in Ottobeuren durch Dr. Armin Scharrer aus Fürth, für das unter anderem auch die ehemaligen Räume der Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) genutzt werden könnten. Lenz hat die Zusammenarbeit von sich aus beendet.
Der Mediziner, der im Vorjahr in Mindelheim rund 300 Patienten ambulant operiert hatte, fühlt sich kalt abserviert. Nur noch bis maximal Sommer 2012 sollte die Zusammenarbeit laufen, habe Klinikums-Vorstand Franz Huber ihm eröffnet. Gegenüber der MZ gab sich Huber allerdings bedeckt. Die Gespräche liefen noch, sagte er. Lenz mochte seiner Aussage nach nicht den "Steigbügelhalter am Mindelheimer Krankenhaus spielen, um dann sehenden Auges rausgeschmissen zu werden". Er vermutet erheblichen politischen Druck, da die Räume der TCM-Klinik aus seiner Sicht wieder sinnvoll genutzt werden sollen.
Im November 2007 war die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Kreisklinikum in Mindelheim auf ausdrücklichen Wunsch des damaligen Klinikumsvorstandes Alfons Hawner zustande gekommen, erinnert sich Lenz. Die Klinik in Mindelheim wollte ambulante augenärztliche Operationen anbieten. Im Kreisklinikum investierte Lenz nach eigenen Angaben rund 200000 Euro in die Ausstattung des Augen-Operationsraumes. Hinzu kamen Schulungen für das Klinikpersonal.
In Bad Wörishofen hat die "Augen Allianz Dillingen", deren geschäftsführender Gesellschafter Lenz ist, zum 1. Januar mit der Praxis Dr. Wolfgang Pfeifer einen neuen Partner gewonnen. In direkter Nachbarschaft liegt die chirurgische Praxis Dr. Pitschi. Dort sollen von Ende Januar an die ambulanten Operationen wieder aufgenommen werden.
Geräte abmontiert
Lenz und seine Mitarbeiter haben ihr medizinisches Gerät im Krankenhaus abmontiert und zwischengelagert. Geprüft hatte Lenz auch mehrere Standorte in Mindelheim. Geeignete Räume waren nicht dabei.
Noch im Sommer 2010 habe er Klinikums-Vorstand Huber in einem persönlichen Gespräch vorgeschlagen, die drei Belegbetten für die Augenheilkunde am Mindelheimer Krankenhaus zu reaktivieren. Ziel sei es gewesen, das Angebot auch für kompliziertere Eingriffe auszuweiten. Im Dezember dann sagte Vorstand Huber im Gespräch mit der MZ, das Gesundheitsministerium habe auf Antrag der Klinik drei Belegbetten aus Mindelheim nach Ottobeuren verlegt. Es waren die Betten, die Dr. Lenz gerne in Mindelheim gehalten hätte.