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Aufsehenerregende Aktion: Fridays for Future stellen Galgen in Füssener Innenstadt auf

"Galgenfrist" für die Menschheit

Aufsehenerregende Aktion: Fridays for Future stellen Galgen in Füssener Innenstadt auf

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    Mit einer "Galgenaktion" in der Füssener Innenstadt sorgte Friday for Future am Freitag für Aufsehen. Hauptorganisatorin Michelle Derbach forderte von der Politik mehr Engagement im Klimaschutz.
    Mit einer "Galgenaktion" in der Füssener Innenstadt sorgte Friday for Future am Freitag für Aufsehen. Hauptorganisatorin Michelle Derbach forderte von der Politik mehr Engagement im Klimaschutz. Foto: Fridays for Future Füssen/Pfronten

    Am Freitag veranstaltete die Fridays for Future Füssen/Pfronten eine Aktion in der Füssener Innenstadt. Unter dem Motto: "Unser Planet liegt im Sterben das werden unsere Kinder erben! Verbessern wir unsere Klimawerte, sonst erhängt uns die Mutter Erde!" stellte die Gruppe unter Leitung der Hauptorganisatorin Michelle Derbach einen Galgen in der Innenstadt auf. Laut einer Pressemitteilung der Fridays for Future Füssen/Pfronten kam die Aktion größtenteils gut an. 

    Größtenteils positive Reaktionen

    Michelle Derbach war demnach sehr überrascht über die äußerst positive Resonanz. "Noch nie habe ich in Füssen und auch anderswo so viel sichtbares Interesse bemerkt". Auch Touristen aus Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf haben sich persönlich bei Fridays for Future für diese Aktion bedankt. Allerdings gab es auch negative Reaktionen. Laut Fridays for Future Füssen/Pfronten fielen während der Aktion Sprüche wie:  "Erhänge dich doch selbst", oder "Lasst doch die Leute in Ruhe Urlaub machen ihr vergrault sie doch" oder auch "ihr habt ja zum Glück jetzt Ferien da braucht ihr ja die Schule nicht zu schwänzen".

    Schluss mit "grün reden", aber "schwarz handeln"

    Mit der Aktion soll vor allem die Bayerische Politik wachgerüttelt werden. Zwar würde Bayern viele Förderprogramme zum Klimaschutz auflegen, doch das sei laut Derbach "nur ein Tropfen auf den heißen Stein". Die Hauptorganisatorin der Aktion fordert laut Pressemitteilung auf, mit dem "grün reden" und "schwarz handeln" in Bayern endlich aufzuhören. Besonders Ministerpräsident Markus Söder wird dabei kritisiert. "Söder umarmt zwar Bäume, aber mehr tut er nicht,“ so Michelle Derbach. Der Hauptorganisatorin der Aktion zufolge kritisierten auch Oberbürgermeister großer Bayerischer Städte das neue Klimaschutzgesetz. 

    Politik soll Versprechen einhalten

    Vor allem die Erreichbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln und der Ausbau des Radverkehrs ist laut Michelle Derbach unzureichend. "Die Erreichbarkeit von Bus und Bahn sieht genauso miserabel aus wie im Vergleich zu 2018. Im Erreichbarkeitsranking der Bundesländer belegt Bayern derzeit den vorletzten Platz. Die Staatsregierung hat 2017 versprochen den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von 10 auf 20 % zu verdoppeln. Bis jetzt ist der Radverkehrsanteil aber nur um ca. ein Prozentpunkt auf 11 % gestiegen! Das ist auch kein Wunder: Radwege, Abstellanlagen und Radmitnahmemöglichkeiten fehlen oder sind häufig so dürftig und unsicher, dass sie nicht zum Radfahren einladen."

    Forderungskatalog an Kanzler Scholz

    Daher fordert Fridays for Future die Gründung von sogenannten "Klimaräten" in allen politischen Parteien. Nur so sei es möglich, dass Jugendliche und junge Erwachsene einen stärkeren Einfluss auf ihre Partei und die öffentliche Diskussion nehmen können. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat bereits die Bundes-SPD gemacht. In den vergangenen Tagen hat sich der Verein "Klima.Gerecht" gegründet. Der Verein wird durch Fridays-for-Future-Aktivisten und SPD-Mitglieder getragen. Die Gruppe habe bereits mit Postionspapieren und einem Forderungskatalog an Kanzler Olaf Scholz auf sich aufmerksam gemacht. In dem Forderungskatalog werden laut Fridays for Future Füssen/Pfronten unter anderem die Verdreifachung des Ausbautempos Erneuerbarer Energien, der Kohleausstieg bis 2030 und das vollständige Ende für fossile Subventionen gefordert.

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