Neben Hotels und dem Gastgewerbe hat die Corona-Krise auch Brauereien schwer getroffen. "Wir haben schon geahnt, dass der zweite Lockdown kommt", so Kilian Stückler, Geschäftsführer der Hirschbrauerei in Sonthofen. Die über 350 Jahre alte Brauerei konnte laut dem 33-Jährigen aus dem ersten Lockdown lernen. "Diesmal haben wir Platz im Lagerkeller gelassen, um gebrautes Bier länger lagern zu können. Beim ersten Lockdown lagerte das Bier bei uns knapp zwölf Wochen. Wir haben gelacht, denn so ein ausgereiftes Bier hatten wir noch nie", erklärt der Geschäftsführer. Normal lagert ein Bier zwischen sechs und acht Wochen in einem gekühlten Tank. Entsorgen musste die Sonthofer Brauerei allerdings nichts. Das ganze Bier konnte verkauft werden.
Brauerei reagiert auf Schließung
Doch nach der jetzigen Schließung der Hotels und den Gaststätten hat die Brauerei reagiert. "Nachdem letztes Jahr noch täglich Bier hergestellt wurde, mussten auch wir coronabedingt die Produktion herunterfahren. So wird jetzt nur noch zweimal die Woche gebraut. Auch mussten wir Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken", sagt der Geschäftsführer. Doch nicht alle Brauereien konnten die Krise bisher so gut meistern. So musste bei Schweinfurt eine Brauerei bereits schließen. Neben Soforthilfen, die die Brauerei beim ersten Lockdown bekommen hatte, konnte sie sich auch über den Tourismus im Allgäu glücklich schätzen. "Jeder hat im Sommer gemerkt, wie voll das Allgäu war. Das hat uns schon sehr geholfen. Doch auch einheimische Kunden kaufen weiter Bier", so Stückler. Wie lange die Krise für die Brauerei noch andauert, weiß auch er nicht. "Unsere Planungen vom letzten Jahr wurden alle über den Haufen geschmissen, wir können aktuell nicht mehr mit den Grundlagen der letzte Jahre planen, weil alles so unsicher ist", erklärt der 33-Jährige.