Die Ammanns gründeten 1850 die Stadt Richville in Michigan (USA) Gibt es Nachfahren? Memmingen (G). Im Jahr 1850 wanderten die Memminger Carl Gottlieb Ammann, dessen Frau und Kinder sowie sein Cousin Michael Schwarz nach Amerika aus. Sie gründeten dort das heutige 'Richville' im Bundesstaat Michigan, das bis 1901 Frankenhilf hieß. Nun ist der Ammann-Nachkomme Rolland Wenzel auf der Suche nach seinen deutschen Verwandten.
Wenzels Spurensuche führte ihn zunächst zur Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft in Memmingen. Deren Vorsitzende Elke Scheller bemüht sich, Ammann-Nachkommen ausfindig zu machen. Eine erste Bitte konnte sie im letzten Jahr schnell erfüllen: Die Wenzels baten zum 150-jährigen Bestehen der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Richville um eine Memminger Fahne, die an den deutschen Ort erinnern sollte, aus dem die beiden ersten Siedler stammten.
Inzwischen sind Fotografien in Memmingen eingetroffen, die in geradezu rührender Weise belegen, welchen Stellenwert Memmingen in Richville hat: Neben vielen Erinnerungsstücken gibt es auch ein Straßenschild.
Dass in der Maustadt noch Nachfahren von Carl Gottlieb Ammann leben könnten, führt Rolland Wenzel darauf zurück, dass sein Vorfahre nach seiner Ankunft in den Staaten bereits am 16. Juni 1850 einen langen ausführlichen Brief an seine 'lieben Eltern, Brüder und Schwestern' geschrieben hat.
Dieser aufschlussreiche Bericht über die mühselige, über einen Monat dauernde Überfahrt und die Ankunft wurde zusammen mit zwei weiteren Briefen aus den beiden folgenden Jahren 1919 in 'Abendschule', einem Familienmagazin, veröffentlicht.
Es folgte ein Sonderdruck der englischen Übersetzung, der inzwischen von Richville nach Memmingen gesandt wurde. Dabei handelt es sich um eine Veröffentlichung, die anschaulich schildert, wie es den deutschen Auswanderern Mitte des 19. Jahrhunderts erging. Wie die an Memmingen adressierten Briefe zurück in die Staaten gelangten, ist unbekannt. Bekannt ist hingegen, dass sich die Memminger damals einer Gruppe fränkischer Auswanderer anschlossen, die unter Leitung von Pastor Wilhelm Loehe 'drüben ihr Glück machen wollten'.
Die Wenzels waren mit ihrer Spurensuche schon insofern erfolgreich, als sie einen Ururenkel von Carl Gottlieb Ammann, einen über 80-jährigen Pastor, in Amerika ausfindig machen konnten.
Wenzel spürt bereits eine so starke Verbundenheit mit der Heimat seiner Vorfahren, dass er zum Jubiläum von Richville ein neues Wappen kreierte, das Bezug auf Memmingen nimmt. Im Juni wollen die Wenzels ins Allgäu kommen, um ihre Wurzeln zu entdecken. Dann würden sie gern Verwandte treffen.
i Wer glaubt, ein Nachkomme von Carl Gottlieb Ammann (in manchen Schriftstücken lautet die Schreibweise Ammonn) zu sein, wird gebeten, sich unter Telefon (0 83 31) 8 16 34 zu melden.