Von Johannes Schlecker Kempten/Fürth TSV Sulzberg, TSV Kottern, FC Kempten - so lauteten die bisherigen Stationen in der Fußballer-Karriere von Manuel Wiedemann. Bei einem Stützpunktvergleich in Oberhaching im November vergangenen Jahres, wo der 16-jährige Sulzberger mit einer Schwaben-Auswahl antrat, spielte er nicht nur ein tolles Turnier, sondern sich gleichzeitig in die Herzen eines Talentsichters aus Fürth.
Ein paar Tage später erhielt der Allgäuer einen Anruf, der sein Leben verändern sollte. 'Man hat mir ein Angebot gemacht, bei den B-Junioren (U17) für die SpVgg Greuther Fürth zu spielen', sagt Wiedemann. Etwas überrascht war er anfangs schon. Nach kurzer Bedenkzeit fuhr er dann mit seinen Eltern nach Franken, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen. Dann war die Entscheidung gefallen. Seit August trainiert der 16-Jährige nun viermal die Woche mit den B-Junioren der SpVgg. Daneben absolviert der Allgäuer eine zweijährige Ausbildung als Masseur und wohnt in einem Sportinternat.
Der Konkurrenzkampf ist groß
'Der Tapetenwechsel war für mich zunächst schon eine Umstellung. Ich habe festgestellt, dass meine neuen Team-Kollegen auf einem hohen Niveau spielen und das Tempo im Spiel wesentlich höher ist als in Kempten. Da musste ich mich erst zurecht finden', so Wiedemann. Mittlerweile hat sich der 16-Jährige aber beim Bayernligisten durch seine Leistung etabliert. Neun Tore hat er bereits für die Fürther erzielt. Dennoch spürt er den harten Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft. 'Jeder möchte zu den A-Junioren in die Bundesliga übernommen werden. Da muss man sich schon ordentlich ins Zeug legen.'
Zu den Zweitliga-Profis der SpVgg Greuther Fürth hatte er bislang noch keinen Kontakt. 'Die trainieren woanders. Da hat sich bisher keine Möglichkeit ergeben.' Hin und wieder sieht er aber den Greuther Torhüter Stefan Reisinger mit seinem Hund spazieren gehen. Irgendwann einmal mit ihm und den anderen Profis in einer Mannschaft zu spielen, wäre sein großer Traum. Dennoch bleibt Wiedemann realistisch. 'Ich konzentriere mich erst einmal darauf, bei den B-Junioren mit einer guten Leistung zu überzeugen und in die A-Junioren übernommen zu werden. Dann sehe ich weiter.' Und falls es mit einer Profi-Karriere nicht klappen sollte, habe er mit seiner Ausbildung immer noch die Möglichkeit, als Masseur zu arbeiten.