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Auf dem schönsten Berg der Welt

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Auf dem schönsten Berg der Welt

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    Memmingen (mz). Mit seiner makellosen Gipfelpyramide aus Schnee und Eis gehört der Nevado Alpamayo (5947 m) zu den schönsten Bergen der Welt. Den vier Memminger Bergsteigern Agnes Bareth, Michael Drexl, Alfred Szilagyi und Dr. Andrea Wohlfahrt gelang in diesem Sommer die Besteigung des südamerikanischen Andengipfels, zusammen mit dem bekannten Oberstdorfer Bergführer Matthias Robl. Drei Wochen Zeit hatte sich das Quintett, von dem drei der Bergwachtbereitschaft Memmingen angehören, für den Weg auf den Gipfel genommen. Von Frankfurt aus führte der Weg über Lima, einer 500 Kilometer langen Busfahrt entlang des Pazifiks bis ins Landesinnere nach Huaraz. Die Stadt mit ihren 80000 Einwohnern diente als optimaler Ausgangspunkt für den Sturm auf den Gipfel. Hier wurde der Proviant ergänzt, die Ausrüstung überprüft und auf 3050 Metern Höhe konnten sich die Memminger auch bereits gut akklimatisieren. Von hier aus gelangte die Gruppe auf abenteuerlich schmalen Wegen zu ihrem eigentlichen Ausgangsort Hualcayan, wo die peruanische Begleitmannschaft mit Zelten und Eseln schon auf sie wartete. Der Aufbruch stand bereits am frühen Morgen des nächsten Tages auf dem Programm. Durch wunderschöne Landschaften ging es hinein in das Alpamayo-Tal und dann stetig hinauf. Vorbei an Inkaruinen, Bewässerungssystemen, wobei im Hintergrund schon die ersten Eisriesen in ihrer atemberaubenden Schönheit zu sehen waren.

    Sprichwörtlich 'Atemberaubend' Atemraubend war auch die immer dünner werdende Luft und die zunehmenden Strapazen, als nach drei Tagen das Gepäck von den Eseln auf die Schultern der Bergsteiger geladen wurde. Vom Basislager mussten sie nämlich ihr Gepäck selbst bis zum endgültigen Hochlager auf 5500 Höhenmeter tragen. Nach acht Tagen und einem weiteren Zwischenlager war es geschafft - die Zelte des Hochlagers standen rund 500 Meter unter dem Gipfel und alles wartete gespannt auf den kommenden Morgen und hoffte auf gutes Wetter. Der Tag des Gipfelsturms war keiner für Spätaufsteher: Bereits um 2.30 Uhr klingelte der Wecker. Und dann ging es los. 500 Höhenmeter sind in den Alpen für Bergsteiger kein Problem. In der Anden bedeuten sie jedoch unglaubliche Schinderei, vor allem, wenn Steileispassagen von bis zu 60 Grad und nahezu senkrechte Kamine vor einem liegen. Der Atem rast und jeder Schritt dauert Ewigkeiten. Die Belohnung war dann aber eine grandiose Aussicht vom Gipfel des Alpamayo über die Cordillera Blanca. Am nächsten Tag gelang der Gruppe noch die Besteigung eines Sechstausenders. Der Quitaraju (6036 m) ist ein sehenswerter Eisberg mit sehr schönen ebenmäßigen Flanken die zwischen 50 bis 60 Grad steil sind. Vom Hochlager ging es dann noch ein Stück hinauf zu einem Bergsattel, von dem aus die Gruppe sich durch einen Eisbruch in das Santa-Cruz-Tal abseilte. Ein langer Abstieg und die fünf waren wieder im Basislager. Von hier aus waren sie noch vier Tage unterwegs bis sie im ersten Dorf anlangten, von wo aus sie ein Bus wieder nach Huaraz brachte.

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