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Auf dem Immobilienmarkt ist es ruhiger geworden

Buchloe / Ostallgäu

Auf dem Immobilienmarkt ist es ruhiger geworden

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    Die weltweite Wirtschaftskrise macht die Menschen vorsichtiger und bringt manchen in existenzielle Not. Dies alles wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus, mit dem in den USA die Finanzkrise ihren Anfang nahm. Auch auf dem Immobilienmarkt im nördlichen Ostallgäu hat dies Spuren hinterlassen - wenngleich diese nicht allzu tief sind.

    Das Angebot von Häusern und Wohnungen sei zurückgegangen, berichtet Ralf Bomheuer, Prokurist der VR-Bank Kaufbeuren-Ostallgäu. "Eine Immobilie bedeutet Sicherheit und Sicherheit gibt man in solchen Zeiten nicht einfach so aus der Hand." Aber auch die Nachfrage sei etwas geschrumpft. Der Schwerpunkt habe sich "ein deutliches Stück in Richtung Qualität" verschoben, so Bomheuer. Sprich: keine Luxuswohnungen, eher neuere Immobilien mit gehobener Ausstattung. Entsprechende Angebote seien inzwischen rar geworden. Er vermutet Sicherheit und Werterhalt unter den Motiven der Käufer. Zur Zukunft meint Bomheuer: "Ich bin da nicht so pessimistisch."

    Silberstreif am Horizont

    Von einem "Silberstreif am Horizont" spricht Erhard Strinzel von der Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren. Bei den Wohnungsbaufinanzierungen liege man über den Zahlen des Vorjahrs. Speziell bei den Gebrauchtimmobilien gebe es eine spürbar steigende Nachfrage. "Den starken Preisdruck, den es in den Ballungsräumen gibt, merken wir hier im Ländlichen noch nicht", so Strinzel. Gerade wegen des derzeit niedrigen Zinsniveaus und entsprechender staatlicher Förderungen wie etwa dem sogenannten Wohnriester nehme eine Immobilie weiterhin einen Spitzenplatz unter den Altersvorsorgen ein.

    Franz Tahedl vom gleichnamigen Wohnbauunternehmen in Buchloerklärt, das Hauptgeschäft laufe derzeit mit Immobilien aus dem günstigeren Preissegment. Tahedl: "Es kommt langsam zwar wieder Belebung rein, verstärkt die Nachfrage betreffend. Aber die Verunsicherung ist nach wie vor vorhanden." Was vor einigen Jahren noch recht gefragt war, laufe inzwischen kaum mehr: eine Immobilie als klassische Geldanlage. "Es gibt keinen steuerlichen Anreiz mehr. Und das ist ein Punkt, den viele Kapitalanleger in ihre Überlegungen einschließen", erklärt Tahedl weiter.

    Aus der Not das Haus verkaufen

    Ein wenig rosiges Bild zeichnet Martin Sutter vom Immobilienmakler Remax Kaufbeuren. Es gebe schon jetzt einzelne Fälle, bei denen Leute aus der Not heraus ihr Haus oder ihre Wohnung verkaufen müssten. "Aber das sind derzeit noch nicht so viele", sagt Sutter.

    Die Zahl der Zwangsversteigerungen liegt heuer um etwa ein Drittel unter der des Vorjahreszeitraums, heißt es beim auch für Füssen zuständigen Amtsgericht Kaufbeuren. Durch die lange Verfahrensdauer von durchaus zwei Jahren und mehr dürfte sich die Wirtschaftskrise hier jedoch ohnehin erst ab dem kommenden Jahr in Zahlen niederschlagen.

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