Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Auerser Open Air fällt dieses Jahr aus

Allgäu

Auerser Open Air fällt dieses Jahr aus

    • |
    • |

    Hoher Aufwand, wenig Ertrag - Weitere Zukunft ist unsicher Von Benjamin Schwärzler Röthenbach/Auer. Die Homepage der Open Air-Vereinigung Auers macht immer noch Werbung für die 17. Ausgabe des Festivals. Diese war im Vorjahr. Bei der Zahl 17 wird es auch zumindest vorübergehend bleiben. 'In diesem Jahr gibt es in Auers kein Open Air', bestätigt OVA-Vorsitzender Stefan Höß. Grund für diese Entscheidung ist vor allem die finanzielle Belastung, die in den vergangenen Jahren durch immer mehr Auflagen immer größer geworden ist. Für viele Musikfans ist diese Nachricht ein Schock. Denn das 'Auerser', wie das Open-Air landläufig genannt wird, ist eigentlich ein Fixpunkt im jährlichen Veranstaltungskalender - ebenso wie beispielsweise das Lindenberger Stadtfest, das Allmannsrieder Sommernachtsfest oder das U&D in Lindau. Doch Stefan Höß und seine 60 Mitstreiter mussten eine bedauerliche Feststellung machen: 'Die fetten Jahre sind vorbei', sagt der 25-Jährige und erinnert beispielsweise an das zehnjährige Jubiläum im Juni 1998, bei dem am Samstag rund 3000 Musikfans auf dem Festivalgelände feierten. Zuletzt waren es nur noch knapp halb so viele Besucher. Bereits in den vergangenen Jahren hatte das 'Auerser' mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Die Konkurrenz durch andere Festivals ist gewachsen, zudem war meist pünktlich zum Open-Air-Beginn Regenwetter angesagt, das oftmals Besucher abschreckte. Deshalb wurde das Festival zuletzt auch von Juni in den August verlegt und das Programm wurde etwas abgespeckt. Geholfen haben diese Maßnahmen nicht, denn in der Zwischenzeit hatten die ehrenamtlichen Veranstalter mit neuen Problemen zu kämpfen: den gesetzlichen Auflagen.

    'Wir haben in den letzten Jahren jeweils 2000 bis 3000 Euro draufgezahlt', sagt Stefan Höß. Durch die schärferen Kontrollen seien weniger Jugendliche unter 18 Jahren gekommen, deren Geld zuletzt in der Endabrechnung fehlte. Zudem schreibt der Gesetzgeber professionelle Sicherheitskräfte vor, die ebenfalls finanziert werden müssen. 'Das hat uns tausende von Euro gekostet. Und unsere Rücklagen sind aufgebraucht', klagt der Holzmechaniker, der in Auers wohnt und 'mit dem Open Air aufgewachsen' ist, wie er selbst betont. Außerdem habe sich eine gewisse Müdigkeit eingeschlichen. 'Es macht einfach keinen Spaß mehr. Man muss von Amt zu Amt rennen. Früher hat man einen Bierwagen und einen Grill aufgestellt, Bands organisiert und dann ging es los', so Höß. Der Aufwand sei mittlerweile viel zu groß, zumal sich die 'alte Garde' des Vereins immer mehr aus der Organisation zurückgezogen habe. Ob das Open Air nach der 'schöpferischen Pause' vielleicht nicht doch noch ein Comeback erfährt, das möchte Höß nicht ganz ausschließen. Den Open-Air-Verein wird es weiterhin geben, außerdem trudeln jährlich mindestens 50 Bewerbungen und CDs von Bands ein, die gerne auf der Westallgäuer Festivalbühne stehen möchten. 'Vielleicht gibt es in ein paar Jahren noch ein Abschiedsfest, bevor die geplante Umgehungsstraße durch das Festivalgelände gebaut wird', sagt Höß. So richtig überzeugt von dieser Möglichkeit klingt er dabei allerdings nicht

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden