Fuchstal (hoe). - Keinen Halt macht die 'Rationalisierungspolitik' der Post auch vor dem Fuchstal. Wie in anderen Gemeinden des Landkreises Landsberg wird auch in Leeder voraussichtlich zum Jahresende die eigenständige Postfiliale im Luitpoldanwesen geschlossen. Dies teilte Bürgermeister Erwin Karg den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung mit. 'Das ist wohl der Lauf der Zeit', kommentierte er diese Entscheidung. Von den Gemeinderäten, die diesen Schritt der Post wohl nach der vorausgegangenen Berichterstattung ohnehin erwartet hatten, gab es keine Stellungnahmen.
Zu geringes Kundeninteresse Die Post begründete ihre Entscheidung gegenüber dem Bürgermeister mit dem zu geringen Kundeninteresse und versicherte, man werde als Alternative ebenso wie etwa in Unterdießen oder Denklingen eine 'partnerbetriebene Filiale' in einem Einzelhandelsgeschäft einrichten. Das Postamt in Leeder mit lediglich einem Schalter war zuletzt täglich nur noch zwei bis drei Stunden geöffnet gewesen. Auch die Möglichkeit zur Nutzung der Postbankdienste hatte seit einiger Zeit nicht mehr bestanden.
Tradition bis ins Jahr 1896 Bereits 1993 war nach 120 Jahren Bestand das Postamt im Nachbarort Asch dichtgemacht worden. In Leeder reicht die Tradition der damals noch königlich bayerischen Post bis ins Jahr 1896 zurück. Zunächst bestand eine 'Postexpedition' in einer Bäckerei unterhalb der Kirche. Seit 1912 war die Postagentur im Anwesen von Georg Gerum untergebracht, was dieser Straße in Leeder ihren Namen 'Postweg' einbrachte. Da hier lange Zeit auch der einzige öffentliche Fernsprecher stand, wurde das Postamt zu einem Mittelpunkt in Dorf. 1988 mietete sich die Post im Seitentrakt des Luitpoldanwesens ein.