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Auch 35 Jahre nach Tschernobyl: Wildschweine in Bayern noch immer radioaktiv belastet

Natur

Auch 35 Jahre nach Tschernobyl: Wildschweine in Bayern noch immer radioaktiv belastet

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    Noch immer sind Wildschweine in Bayern radioaktiv belastet. Das ist eine Folge des Reaktorunglücks von Tschernobyl am 26. April 1886. (Symbolbild)
    Noch immer sind Wildschweine in Bayern radioaktiv belastet. Das ist eine Folge des Reaktorunglücks von Tschernobyl am 26. April 1886. (Symbolbild) Foto: Annette Meyer auf Pixabay

    Auch 35 Jahre nach dem Reaktorunglücks von Tschernobyl sind die Folgen davon auch in Bayern noch immer messbar. Laut dem Bayerischen Jagdverband (BJV) sind in manchen Regionen Wildschweine radioaktiv belastet. Das liegt vor allem an den Lebensgewohnheiten der Tiere. Denn Wildschweine suchen im Gegensatz zu anderen Wildtieren einen Großteil ihrer Nahrung im Boden (Wurzeln, Pilze, Engerlinge etc.). Auch einen unterschiedlichen Belastungs-Zyklus kann man dabei feststellen. Ab November gibt es einen Anstieg der Belastung, der bis Mai anhält.  Um zu verhindern, dass zu stark belastetes Wildfleisch auf den Teller kommt, hat der BJV in den 90er Jahren damit begonnen, ein flächendeckendes Netz von Radiocäsium-Messstationen zu errichten. Inzwischen betreibt der Verband nach eigenen Angaben über Kreisgruppen und Jägervereine 124 solcher Messstationen in ganz Bayern. "Damit wird sichergestellt, dass vor allem in den Hochkontaminationsgebieten nahezu jede BJV- Kreisgruppe über ein Messgerät verfügt", so der BJV. 

    Bayern besonders von radioaktivem Niederschlag betroffen

    Durch die Atom-Katastrophe von Tschernobyl gelangte unter anderem das radioaktive Isotop 137Caesium mit einer Halbwertszeit von rund 30 Jahren in die Atmosphäre. Der radioaktive Niederschlag hat viele Gebiete in Europa kontaminiert. Laut dem BJV war Bayern besonders betroffen. Insbesondere Südbayern, Teile von Schwaben, der Bayerische Wald und auch einige Gebiete in der Oberpfalz und in Oberfranken wurden 1986 vom radioaktiven Niederschlag erfasst. 

    Belastung wird noch länger so bleiben

    Wegen der hohen Halbwertszeit von 137Caesium geht der Verband davon aus, dass auch in naher Zukunft nicht mit einer deutlichen Verringerung der Belastung zu rechnen ist. "Nach wie vor weisen Wildschweine mancherorts eine hohe Strahlenbelastung auf, Messwerte über dem Grenzwert von 600 Becquerel Radiocäsium pro Kilogramm (Bq/kg) sind keine Seltenheit", so der BJV. Kontaminierte Stücke, die diesen Grenzwert übersteigen, dürfen nicht verkauft werden und werden über Tierkörperbeseitigungsanstalten entsorgt.

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