Auf die eine oder andere "Kältewelle" müssen sich die 75 Teilnehmer am 1. Langstreckenschwimmen am Rottachsee einstellen. Gestern betrug die Wassertemperatur gerade einmal 18 Grad. Kaum vorstellbar, dass sich daran etwas bis zum Startschuss am Samstag um 15 Uhr ändert. "Der Wetterbericht macht wenig Hoffnung. Aber wir ziehen das Ganze trotzdem durch. Die meisten werden ohnehin im Neoprenanzug starten", sagen die Organisatoren Ingo Festner (43/Kempten) und Tobias Aust (30/Moosbach).
Die beiden Triathleten wollen mit der Premiere in eine Marktlücke stoßen. Bislang gab es Langstreckenschwimmen in offenem Gewässer in unserer Region nur am Bodensee. Angeboten werden am Rottachsee drei Distanzen: 1 km, 5 km und 10 km. Vor allem Triathleten fühlen sich von der neuen Veranstaltung angesprochen. Die Anmeldung ist bis morgen, Freitag, möglich (siehe Infokasten). Geschwommen wird jeweils auf einem Rundkurs. Bojen weisen den Weg. Zwar ist keine Stilart vorgeschrieben, doch die Teilnehmer werden sich natürlich für die schnellste Variante entscheiden: Kraul.
Überrascht sind die Organisatoren vor allem darüber, dass der "Zehner" auf regen Zuspruch stieß: Neun Schwimmer wollen sich auf die kräftezehrende Distanz wagen. Mit Siggi Thomas und Monika Weber aus Immenstadt sind auch zwei Frauen darunter. "Hut ab vor jedem, der das durchzieht", sagt Organisator Aust. Für die Sicherheit der Sportler sollen zehn "Wasserwachtler" in zwei Motorbooten sorgen. Zudem sei der Kurs in Ufernähe gesteckt, sodass die Teilnehmer aufhören können, wenn sie beispielsweise ein Krampf plagt.
"Seeschwimmen ist eine besondere Herausforderung. Im Gegensatz zum Freibad sind die Wellen höher und die Orientierung ist schwieriger. Das kostet zusätzlich Kraft", sagt Jens Lengefeld (46) aus Börwang. Er tritt über 5 Kilometer an. 35 Meldungen liegen für diese "Mitteldistanz" vor.
31 Schwimmer wollen auf der 1-Kilometer-Strecke starten, darunter auch einige Talente des TV Kempten 1856. Die eine oder andere Kältewelle haben sie fest einkalkuliert (ts)