Die "Arche an der Argen", der Gnadenhof zwischen Wangen und Amtzell, soll auf einen neuen Kurs gebracht werden. Argenhof-Betreiberin Christiane Rohn will mit Hilfe von Berater Ulrich Wendt die finanziellen Probleme hinter sich lassen. "Wir wollen weg von der Hand in den Mund", sagt Wendt, ehemaliger Bürgermeister von Baden-Baden und Landtagsabgeordneter. Richten solls ein Konzept, das in eine Stiftung münden soll.
Der Argenhof hat eine unschöne Vergangenheit. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen die Inhaberin Christiane Rohn und ihren Lebensgefährten wegen Tiermisshandlungen. Das Verfahren wurde zwar eingestellt, doch die Folgen wiegen schwer: weniger Spenden, die Mitarbeiterzahl musste reduziert und der Tierbestand von 300 auf heute 170 abgebaut werden.
Um den Hof vor dem Aus zu retten, hat Ulrich Wendt, der sich als Tierliebhaber bezeichnet und Christiane Rohn kostenlos zur Seite steht, zusammen mit einem Initiativkreis ein Konzept erstellt, das die Zufluchtstätte für Tiere in den nächsten zehn Jahren neu ausrichten soll. "Der Hauptfehler war, dass wir zu wenig nach außen kommuniziert haben", so seine Analyse.
So soll der erste Schritt sein, die Bevölkerung ins Boot zu holen und Sympathien zu gewinnen - unter anderem mit dem Sommerfest am vergangenen Wochenende, zu dem geschätzte 3000 bis 4000 Besucher kamen, wesentlich mehr als Christiane Rohn erwartet hatte: "Das gibt mir viel Energie und Rückhalt. Das ist einer der schönsten Momente meines Lebens," freute sie sich. Einen Vertrauensvorschuss gibt es bereits von Landtagsvizepräsidentin Christa Vossschulte, Wangens Oberbürgermeister Michael Lang und Landtagsabgeordnetem Paul Locher, die die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen haben. Ziel ist es, Investitionen wie ein neues Hundehaus, eine Stallanlage für die Wildpferde und Umbauarbeiten zu realisieren. Denkbar ist, dass Jugendliche auf dem Hof unterkommen und an einem Praktikantenprogramm teilnehmen.
"Am Ende muss eine Stiftung her", sagt Wendt. Mit dem Ertrag soll der Argenhof seine laufenden Kosten decken und sich schließlich selbst tragen können. Wendt: "Ein großes Ziel, ein langer Weg." (syr/swe)