Auch das Frühjahrskonzert in der prall gefüllten Schulturnhalle hat der Musikverein "Harmonie" Pfronten seinem Jubiläumsjahr gewidmet. Dirigent Joe Mörz mit Orchester und die Jugendkapelle wählten ein anspruchsvolles Programm mit den unterschiedlichen Facetten der Blasmusikliteratur aus.
Die 150-jährige Pflege und Förderung der Blasmusik in Pfronten veranlasste den Allgäu Schwäbischen Musikbund (ASM), die "Harmonie" besonders auszuzeichnen. Die stellvertretende Präsidentin Centa Theobald überreichte die "Große Silberne Plakette am weiß-blauen Band" des ASM-Präsidenten Franz Pschierer. Bezirksleiter Gottfried Groß ehrte erfolgreiche Nachwuchsmusiker sowie langjährige aktive und verdiente Mitglieder (siehe Infokasten).
Konzertmusik mit Anspruch
Den Auftakt des würdevollen Jubiläumsprogramms bildete "Des großen Kurfürsten Reitermarsch", mit dessen historisch anmutender Brillanz an die Zeit der Gründung der Harmoniemusik gedacht werden sollte.
Mit "Remember me" von Pavel Stanec folgte eine Komposition, mit deren choralartigen Klängen die Musiker die Stimmung des feierlichen Anlasses noch einmal im Raum erhoben. Schwierig wurde es für das 66-köpfige Orchester auf der gestreckten Bühne bei der Ouvertüre "Die diebische Elster" von Rossini, gerade in den filigranen Stellen Harmonie, Intonation und Gleichtakt beizubehalten. Hier waren die bestehende Musikalität und die interpretatorische Aufnahme der klassischen Musik besonders gefragt. Nach dem Marsch "Jubelklänge" von Ernst Uebel übernahm die Jugendkapelle unter Herbert Wiedemann die Bühne.
Mit Musik von Ennio Morricone ("Moment for Morricone") überzeugte der Nachwuchs mit der Bewältigung von rhythmischen und musikalischen Herausforderungen. Dass die Jugend auch in der traditionellen Blasmusik beheimatet ist, machte sie mit der Polka "Ein halbes Jahrhundert" deutlich.
Einzelne Phrasen zum Gesamtwerk gekonnt zusammen zu führen stand für das große Orchester nach der Pause mit der "Jubilee Ouvertüre" von Philip Sparke zur Aufgabe. In einem flott gewählten Tempo fand sich die Kapelle während der "Rhapsody in Blue" von George Gershwin zu einem harmonischen und ausdruckstarken Klangkörper zusammen. Ebenso konzentriert folgte mit "Around the World in 80 Days" eine überzeugende Interpretation des diesjährigen Pflichtstücks in der Oberstufe, das einige Tücken birgt. Am Ende hatte noch einmal die traditionell unterhaltsame Polkamusik ihren Auftritt bei der "Brinpolka" von Karel Hulak.
Die Tradition der Pfrontener Konzerte sollte aber beibehalten werden, so gab es mit den Märschen "Florentiner Marsch", "Graf Zeppelin" und "Alte Kameraden" den gewohnten Abschluss. (fis)
Im Juli gehen die Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr der Harmonie Pfronten weiter mit einem Galakonzert des Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen am Donnerstag, 8. Juli, ab 20 Uhr in der Turnhalle sowie einem ökumenischen Berggottesdienst am Samstag, 10. Juli, ab 11.30 Uhr an der Hochalpe auf dem Breitenberg.