bedient Buslinien Lückenschluss abends und am Wochenende Kaufbeuren/Ostallgäu (blp).Öffentlicher Nahverkehr, das war bislang in den Kaufbeurer Stadtteilen außer Neugablonz abends und am Wochenende kein Thema. Jetzt können auch Oberbeurer und Kemnater öffentlich fahren: im Taxi zum Busfahrpreis. Das Anruf-Sammel-Taxi macht\'s möglich, das die Stadt gemeinsam mit dem Landkreis seit Fahrplanwechsel zunächst auf einigen Linien anbietet. Und im Landkreis fahren die bisher schon abends angebotenen AST-Linien jetzt auch tagsüber am Wochenende.
'Bislang war auf den meisten Stadtlinien samstags um 13 Uhr Schluss, am Sonntag fuhren die Busse außer auf der Neugablonzer Linie gar nicht', sagt Referatsleiter Gert Peter Strunk. Jetzt gibt es abends und am Wochenende weitere Verbindungen, die nach telefonischer Vorbestellung durch die Fahrgäste von Taxen gefahren werden.
Einheitspreis
Der Benutzer zahlt einen Einheitspreis: Vor 18 Uhr 2,10 Mark, danach drei Mark, Kinder 1,50 Mark. Bisher gab es AST an Werktag-Abenden schon auf einigen Linien des Regionalverkehrs. Jetzt halten diese Linientaxis nicht mehr nur an Bahnhof und Plärrer, sondern auch an allen Haltestellen im Stadtbereich.
Damit können Kaufbeurer also jetzt auch vom Plärrer etwa nach Oberbeuren fahren. Aber auch Ketterschwanger oder Buchloer können etwa bereits in Neugablonz aussteigen.
Zunächst profitieren vom neuen Angebot besonders die Kaufbeurer Stadtteilbewohner in Oberbeuren (Linie 10 Kaufbeuren-Aitrang), in Kemnat (Linie 26 Kaufbeuren-Irsee) und in Kaufbeuren-Ost (Linie 58 Kaufbeuren-Osterzell). Allen gemeinsam ist: Wer mit dem AST fahren will, muss sich mindestens eine Stunde vorher telefonisch anmelden. Für Kaufbeurer Benutzer gilt die Telefonnummer (0 83 41) 24 84.
'Es geht hier um eine wichtige Ergänzung des bisherigen Buslinienverkehrs', sagt Strunk. Das Angebot solle in Zukunft ausgebaut und also auch auf weiteren Linien eingeführt werden. Der Referatsleiter bezeichnet daher das jetzige AST-Angebot als 'ersten Schritt'. Schließlich seien noch nicht alle Stadtteile angeschlossen.
Laut Hermann Wißmilller vom Landratsamt Ostallgäu ist das neue Wochenend-Angebot im Landkreis so konzipiert, dass tagsüber samstags mindestens fünf und sonntags mindestens vier Verbindungen angeboten werden. Außerdem gibt es wie bisher bereits je zwei Spätverbindungen am Abend. Laut Wißmiller hat der Landkreis seit Einführung des AST-Verkehrs 1995 gute Erfahrungen damit gemacht. Deshalb habe man das Angebot jetzt weiter ausgebaut.
Nachdem der im Frühjahr angebotene Busverkehr zum Corona-Kinozentrum mangels Interesses wieder eingestellt wurde, bietet AST jetzt auch wieder eine Möglichkeit, wenigstens vom Kino aus nach Kaufbeuren und von hier aus dann auch ins Umland zu kommen: Um 22.45 Uhr fährt AST vom Kino zum Plärrer.
Der Taxidienst macht es auch möglich, dass das Haus Dr.-Gutermann-Straße des Klinikums Kaufbeuren-Ostallgäu am Wochenende mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar ist: Die Linie PlärrerKemnatIrsee hält hier.
Finanzieller Vorteil
Die Kosten für das gemeinsame Angebot teilen sich Stadt und Landkreis. Aufgrund der bisherigen AST-Fahrgastzahlen rechnet Wißmiller mit Kosten für das Ruftaxi-Angebot mit bis zu 100 000 Mark pro Jahr für den Landkreis und mit bis zu 30 000 Mark für die Stadt. Allerdings gebe es hierfür auch wieder Zuschüsse vom Freistaat.
Der Vorteil dieses Systems besteht darin, dass Kreis und Stadt nur die Fahrten zahlen müssen, die tatsächlich in Anspruch genommen werden. Meldet sich für eine im Fahrplan angebotene Fahrt niemand, dann fährt auch kein Taxi.
Auch die Verkehrsgesellschaft Kirchweihtal steht hinter dem AST-System. 'Das ist eine gute Ergänzung', sagt Geschäftsführer Wolfgang Steber. Die Verbesserung des Angebots könne sich auch langfristig positiv auf die Busnutzung auswirken.