Als die kleine Anja am Morgen von ihrer Mutter im Günzacher Kindergarten "Die Fußstapfen" abgegeben wurde, wies diese extra auf die große Angst ihrer Tochter vor Hunden hin. Es war von "panischer Angst" die Rede.
Anja fieberte mit einigem Bammel dem Eintreffen von Hans-Günther Wagner, Eigentümer der Hundeschule Heimenkirch, entgegen. Ganz langsam legte sich die Scheu des Mädchens gegenüber den drei Hunden und nach einiger Zeit traute es sich, die Hundeleine samt angeleinter Labradorhündin Asira in die Hand zu nehmen. Schon nach einer halben Stunde streichelte sie vorsichtig den Hund.
Nach zehn Minuten war auch bei den anderen 25 Kindern Skepsis und Erstaunen der puren Freude über den Besuch der zwei Labradorhunde und einem Großen Schweizer Sennenhund gewichen. Günther Wagner erklärte kindgerecht, dass sie sich jedem Hund nur in Ruhe nähern, ihn ansprechen und nur nach Rückfrage beim Hundeführer das Tier streicheln dürften. Die drei Hunde waren "nicht mit leeren Pfoten" nach Günzach gekommen, in ihren bunten Rucksäcken befanden sich Beutel mit Gummibärchen - und das machte die drei freundlichen Hunde gleich noch sympathischer.
Begeisterung auf beiden Seiten herrschte beim Versteckspiel, bei dem sich jeweils zwei Kinder mit einem Leckerle versteckten und die Hunde sich ihre Belohnung erschnüffelten. Wagner sprach von einer schweren Aufgabe für die Hunde, die sich dieser Arbeit voll widmeten und davon auch recht bald erschöpft waren.
Abschließend zeigte der Hundetrainer noch kleine Kunststücke, dann war auch schon über eine Stunde vergangen. Wichtig erscheint Wagner, dass die Hunde als "problemlose Familienhunde" ausgebildet werden, sie daneben aber auch als Such- oder Rettungshunde eingesetzt werden können.
Mutiges Streicheln zum Abschied
Zum Abschluss meinte Hundetrainer Wagner, dass der Besuch im Kindergarten zum Abbau von Berührungsangst und für richtiges Verhalten gegenüber Hunden beigetragen habe: "Je früher, umso besser." Die kleine Anja zeigte dies durch ein mutiges und vertrauensvolles Abschieds-Streicheln, das vorher niemals denkbar gewesen wäre.
In den Spielzimmern waren anschließend viele "zweifüßige Hunde" und ihre Frauchen und Herrchen zu sehen, denn die Kinder spielten das Erlebte sogleich nach.