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An einem Tag durch Schwaben wandern

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An einem Tag durch Schwaben wandern

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    Bauernhofmuseum arbeitet an groß angelegtem Projekt. Von unserem Redaktionsmitglied Klaus-Peter Mayr Illerbeuren Geht das denn? Ein Spaziergang durchs Allgäu und durch Schwaben innerhalb eines Tages? Verbunden mit einer Reise zurück in die Vergangenheit? Das Illerbeurer Bauernhof-Museum will ein solches Abenteuer in ein paar Jahren anbieten und arbeitet fleißig an der Verwirklichung. Denn das Gelände vergrößert sich zusehends, immer mehr historische Gebäude entstehen. In ein paar Jahren wollen Museums-Leiter Dr. Otto Kettemann und sein Team zu einer Wanderung durch Bayerisch-Schwaben einladen können.

    Dann dürfen Museumsbesucher ruhig ihre Wanderschuhe mitbringen 'Von Weiler zu Weiler' sollen sie flanieren können. So sieht es das Konzept vor. Wobei jeder Weiler drei bis fünf Anwesen groß sein und eine typische Gegend in Schwaben präsentieren soll. Die Wanderung könnte im alpinen Raum beginnen, einen Abstecher zum Bodensee machen, dann durchs Alpenvorland und Mittelschwaben führen und in Nordschwaben enden. Man hätte dann eine Fläche von rund 20 Hektar durchschritten.

    Doch das ist Zukunftsmusik. Derzeit misst das Gelände noch einige Hekar weniger ­ obwohl es in den vergangenen Jahren schon kräftig gewachsen ist. Und auch von den Ortschaften sind bisher nur Teile zu sehen.

    Damit Mittelschwaben anschaulicher wird, hat das Bauernhofmuseum im vergangenen Jahr einen Stadel aus Nattenhausen geholt, der später Teil einer Hofanlage werden soll. Gar nicht weit davon entfernt wird eine weitere interessante Neuerwerbung aus dem vergangenen Jahr errichtet: Ein Ausflugslokal im Stil der 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts, das aus Jettingen (Kreis Günzburg) stammt. Ganze Teile, sofern sie noch brauchbar sind, werden nach Illerbeuren verfrachtet. 'Eine aufwändige Sache', sagt Direktor Kettemann. Alles in allem investiert das Museum, das haupstächlich vom Bezirk Schwaben finanziert wird, rund eine Million in das historische Dokument, das auch deswegen originell wirkt, weil es aufgrund des weichen Bodens irgendwann windschief wurde. Das Wirtshaus und der Stadel werden im Laufe des Jahres 2002 fertig gestellt und eingeweiht.

    Alte Apfelsorten

    Doch nicht nur die Weiler sollen das vielfältige Schwaben im kleinen Maßstab spiegeln. Die Wege dazwischen werden zu verschiedenen Kulturlandschaften gestaltet. Die Museumsgärtner und ihre Helfer legten im Jahr 2001 schon etliche Obstwiesen und Straßenbepflanzungen an. Kettemann gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er davon erzählt: 'Das Bauernhofmuseum verwandelt sich in eine schöne alte Landschaft.' Doch die Museumsleute säen und pflanzen nicht nur, sondern forschen und dokumentieren auch. Derzeit sind sie auf den Spuren alter Apfelsorten. Neben den Museumserweiterungen erwartet die Besucher wieder eine Reihe von Aktionen. Geplant sind, verteilt übers Jahr, drei Sonderausstellungen ­ unter anderem eine über Gießkannen. Zur Kulturpflanze des Jahres erkor das Museum den Kohl. Rund 80 Sorten werden angepflanzt, außerdem erscheint ein Büchlein mit vielen Kohl-Themen. Ausgebaut werden die museumspädagogischen Programme. Beispielsweise können Schüler auf historische Art Brot backen.

    i Informationen zum Programm und zu Aktionen des Bauernhofmuseums unter Telefon 0 83 94/14 55.

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