Weißensee (asp). Voraussichtlich nach Fronleichnam wird der Turm der Pfarrkirche St. Walburga in Weißensee eingerüstet. Dann erhält er sein Kreuz zurück. Ein Sturm Ende Januar hatte den Kaiserstuhl zum Wackeln gebracht, so wird das Gebälk bezeichnet, in dem das Turmkreuz verankert ist. Außerdem riss er Hunderte von Schindeln aus dem Dach der Nikolaus-Kapelle in Oberkirch.
Vor rund zehn Jahren war das Turmkreuz der Pfarrkirche in Weißensee hergerichtet worden. Auslöser war damals die Sanierung des Kupfer-Daches und der Turmfassade. 'Das Kreuz ist schief', stellte schon bald danach der damalige Kirchenpfleger Hermann Novacek fest.
Sein Nachfolger in diesem Amt wurde heuer zu Beginn des Jahres Gebhard Bilger. Der Sturm Ende Januar rief ihn auf den Plan: Das Kreuz saß in seiner Verankerung nicht mehr fest, es 'hatte Spiel'. Bilger: 'Es wackelte wie a Kuhschwanz.' Aus Sicherheitsgründen ließ die Kirchenverwaltung das Kreuz mit Hilfe eines Autokranes von der Kirchturmspitze holen. Der Sturm hinterließ auch an der Nikolaus-Kapelle in Oberkirch seine Spuren. Hunderte von Schindeln riss er aus der Südseite des Daches.
Ein Sachverständiger der Gebäudeversicherung war in Weißensee und bestätigte den Sturmschaden als 'Versicherungsfall'. Die Versicherung gab für die Reparatur die finanzielle Deckungszusage. Für die neue Befestigung des zirka 60 Kilogramm schweren Kreuzes von St. Walburga bedeutet das: Rund 15 000 Euro Kosten kommen auf die Kirchenstiftung zu. Jetzt ist geplant, nach Fronleichnam den Turm teilweise einzurüsten und die Turmspitze zu sanieren. Vor allem die Verankerung des Kreuzes im so genannten Kaiserstuhl des Gebälks muss erneuert werden. Zwei Wochen, rechnet Kirchenpfleger Bilger, werden die Arbeiten dauern.
Gibt Diözese Zuschuss?
Noch nicht geklärt ist, wie die Reparatur des Daches von St. Nikolaus erfolgen soll und wer die Kosten tragen werde. 'In den nächsten Wochen wird es sich entscheiden, ob das ganze Dach erneuert wird', erklärte Bilger gegenüber unserer Zeitung. Entscheidend werde sein, ob die Diözese die Notwendigkeit der gesamten Dachsanierung erkennt und ob sie einen Zuschuss gibt. Für die Reparatur des vom Sturm ramponierten südlichen Teils des Daches liegt die Deckungszusage der Versicherung bereits vor. Hierfür sind rund 12 000 Euro angesetzt. Insgesamt zirka 30 000 Euro würde es laut Bilger kosten, wenn das gesamte Dach neu mit Schindeln gedeckt wird. Egal in welchem Umfang: Bis Oktober, noch vor dem Wintereinbruch, soll die Reparatur erfolgt sein.