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Am Tag der Wende eröffnet

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Am Tag der Wende eröffnet

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    Lindenberg | pem | An den Tag vor 25 Jahren kann sich Josef Thiel noch gut erinnern. Am 1. Oktober 1982, dem Tag, an dem die 'Wende' von Kanzler Schmidt zu Kohl erfolgte, hat er sich in Lindenberg selbstständig gemacht. Seit 25 Jahren betreibt er sein Geschäft in der Bergstadt.

    Aufgewachsen in Amtzell wollte Josef Thiel sich eigentlich in Wangen selbstständig machen. Vor 25 Jahren freilich war im Zentrum der Nachbarstadt keine geeignete Fläche zu bekommen. Anders in Lindenberg, das Josef Thiel aus den Zeiten des legendären Teehauses kannte. In der Hauptstraße 44 eröffnete er seinen eigenen Betrieb. Der hatte Erfolg. Josef Thiel wurde es bald zu eng. Die Chance zur Erweiterung kam mit dem Bau des Einkaufszentrums, der heutigen Lindenberg Passage. Auf 185 Quadratmetern bietet Thiel heute dort seine Dienstleistungen an. Beschäftigt werden vier Mitarbeiter.

    Das klassische Optiker-Geschäft ist nur ein Standbein von Josef Thiel. Einen Namen über die Region hinaus, hat er sich als Funktionaloptometrist (siehe Wortweiser) gemacht. Durch gezieltes visuelles Training werden Sehfunktionsstörungen ausgeglichen. Josef Thiel, der in Lindau ein eigenes Optometrie-Zentrum betreibt, versteht den Optometristen als 'erste Anlaufstelle für gutes Sehen', eingebettet in ein Netzwerk. Beispielsweise arbeitet er mit Kinderärzten, Ergo- und Lerntherapeuten zusammen.

    'Ich liebe Dinge, die mit unserem Beruf zu tun haben', beschreibt Thiel sein Verhältnis zur Arbeit. 'Hobby und Spezialgebiet' ist 'Sportvision'. Mit zahlreichen Trainern und Spitzensportlern hat Thiel zusammengearbeitet, weil in vielen Sportarten gutes Sehen Voraussetzung für außergewöhnliche Leistungen ist. Deshalb ist Skisprung-Nationaltrainer Peter Rohwein mit dem Lindenberger auf der Schanze gestanden, auch Skeleton-Medaillengewinnerin Kerstin Jürgen und Imke Dumpflitzer, die im Fechten olympisches Silber gewann, zählen zu Thiels Kunden.

    'In der Branche bin ich bekannt wie ein bunter Hund', sagt Thiel über sich selber. Das liegt an seinem Einsatz in verschiedenen Verbänden genauso wie seiner aufgeschlossenen Haltung neuen Entwicklungen gegenüber. Beispielsweise setzt Josef Thiel Farblichttherapie ein. Über die Netzhaut soll direkt das vegetative Nervensystem angesprochen werden, blau soll beispielsweise Schmerzen lindern, violett die körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen. Anderes Beispiel: Als Alternative zu einer Laser-Operation gibt es für Kurzsichtige neuerdings Orthokeratologie-Kontaktlinsen. Nur nachts getragen, sollen sie die Hornhaut in Form bringen.

    Um die Zukunft ist Thiel nicht bange. Zwar wird die Zahl der Billiganbieter in der Branche eher zunehmen, glaubt der Lindenberger, 'aber eine optrometrische Grundversorgung wird immer bleiben.'

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