Einstieg der Breitenbergbahn beim Skizentrum deshalb nicht aufgehoben, nur verschoben Pfronten (rea). Die Gesellschafter des Skizentrums Pfronten sollten bei ihrer letzten Versammlung eigentlich die "frohe Botschaft" hören, dass die Breitenbergbahn Pfronten Gmb H beim Skizentrum eingestiegen ist. Doch Beiratsvorsitzender Hans Klotz und Skizentrums-Geschäftsführer Rolf Walter mussten passen. Die Beteiligung wird stattfinden, doch nicht so schnell, wie man es beim Skizentrum erwartet hatte. Die Gesellschafter nutzten nun die Gelegenheit, ihren Vertretern für die weiteren Verhandlungen mit der Breitenbergbahn klare Aufträge zu geben – sowohl in finanzieller Hinsicht als auch was den zeitlichen Ablauf der "Sanierung" des Breitenbergs als Ski-Mekka angeht.
Dass diese große Lösung für den Breitenberg und damit auch für die Skizentrum KG das Beste ist, daran ließen die Gesellschafter in einer Abstimmung keinen Zweifel. Zwar zeigte sich Hans Klotz nach wie vor überzeugt davon, dass das Skizentrum eine Beschneiung auch selbst schaffen könne – und das billiger als so mancher andere. Doch letztendlich gab er auch er zu, dass eine Beschneiung allein nicht reicht, "denn dann müssen auch die Lifte funktionieren und ausreichen, damit Leute da sind, die dann auf den Pisten fahren." Bei der Sanierung beziehungsweise sogar dem Neubau eines Teils der Breitenberglifte sei jedoch an Kosten unter einer Million Mark wohl nicht zu denken. Ein Ausbau des Breitenbergs als Skizentrum gehört zum langfristigen Gesamtkonzept der neuen Breitenbergbahn Pfronten Gmb H, an der seit Mai die Tegelbergbahn (TBB) 80 Prozent der Anteile hält. Bürgermeister Zeislmeier als Vertreter der übrigen 20 Prozent in "Gemeindehand" erläuterte dieses Gesamtkonzept und machte auch deutlich, dass "an den Gerüchten, die Tegelbergbahn wolle den Breitenberg aushungern, kein Funken Wahrheit ist, im Gegenteil". Neben dem Buchenberg für Langlauf auf der künftigen Hochloipe und der Winterrodelbahn sowie dem Tegelberg als reinem Sommer-Angebot sehe die TBB im Breitenberg das Ski-Zentrum schlechthin für die Bahnen-Achse. Bereits im Sommer meldete die neue Breitenbergbahn deshalb Interesse an einer Beteiligung am Skizentrum Pfronten an, denn, so Zeislmeier weiter – "gebaut und saniert wird von unten nach oben". Für die Verbesserung des Talstation der Breitenbergbahn und die Kapazitätserhöhung liegen bereits die Genehmigungen vor. Für den oberen Bergbereich gäbe es "Visionen", die bis zu einer neuen "Mittagsbahn" reichen, von der aus dann das gesamte Skigebiet bedient werden soll. "Für derartige Sanierungsmaßnahmen ist großes Kapital erforderlich", fuhr Bürgermeister Zeislmeier fort, "die das Skizentrum allein nicht aufbringen kann". Was eine Beschneiung angeht, so muss die Installation parallel zu Abwasser-Entsorgung und eventuell auch Wasser-Versorgung laufen. "Die Behörden genehmigen nur noch einen einzigen Eingriff", erklärte der Bürgermeister. Und Gott sei Dank habe man sich auf Art und Umfang der Beschneiung noch nicht einigen können, "denn durch den Einstieg der Breitenbergbahn ergibt sich eine Lösung, die weiter greift, als man das jemals gedacht hätte". Außerdem wolle man keine zwei Anlagen, die miteinander konkurrieren, sondern eine Gesamtlösung, von der ganz Pfronten profitieren wird und "die seinen Ruf als Wintersportort wiederherstellt". Klaus Mayr vom Skiclub wagte sogar wieder an Weltcup-Rennen zu denken, zwar nicht heuer oder im nächsten Jahr, aber vielleicht schon 2001.