Tourismusforscher Brüggen hält nichts von Allgäu-Schwaben-Allianz Fischen (sf). Die Marketing-Allianz zwischen dem Allgäu und Bayerisch-Schwaben hält Tourismus-Forscher Holger Brüggen für unsinnig. Die Urlauber, die hierher kommen, sind in erster Linie Allgäu-Gäste. Sie wollen nicht nach Bayern und schon gar nicht nach Schwaben, erklärte Brüggen bei der Präsentation der Gästebefragung in Fischen. Bei der Gästebefragung der Sommerurlauber in Fischen hatte Brüggens Tourismus-Forschungsbüro 28 Fragen gestellt (wir berichteten). Eine davon war, welche Beweggründe die Urlauber hatten, als sie ihren Aufenthalt in Fischen wählten: Hatten sie den Wunsch, den Urlaub in Deutschland zu verbringen? - Bayern? - Allgäu? - Fischen?Das Ergebnis spricht nach Ansicht von Brüggen Bände: Die überwältigende Mehrheit wollte ins Allgäu, um dort seinen Urlaub zu verbringen. Und wenn sie dann schon einmal in Fischen war, kamen die meisten Gäste (über 70 Prozent) auch wieder. Der Wunsch, in Deutschland Urlaub zu machen, spielte wegen der kürzeren Anfahrt ein Rolle. Kaum genannt wurde dagegen Bayern als Motivationsgrund.
Das liegt laut Brüggen daran, dass das Allgäu ein eigenes Image hat. Image ist seiner Ansicht nach überhaupt der zentrale Begriff jeder Tourismus-Werbung: Die Urlauber vergleichen doch nicht endlos die Angebote verschiedener Tourismusgebiete. Die Imagefrage entscheidet über die Wahl ihres Urlaubsortes. Was für den einzelnen Ort gilt, gilt auch für eine ganze Region - soweit sie das gleiche Image beim Urlauber besetzt. Ein vereintes Allgäu-Marketing wäre deshalb am wirksamsten, glaubt der Tourismusforscher. Dagegen laufe eine Vermischung des Begriffs Allgäu mit Schwaben oder Bayern einer möglichst effektiven Werbung zuwider. Und was verstehen die Gäste unter dem Allgäu? Nach der Befragung in Fischen wird das Allgäu räumlich von folgenden Eckpunkten begrenzt: Bodensee - Kempten - Königsschlösser -Alpen. Inhaltlich erwarten sie zuerst eine landschaftlich reizvolle Gegend mit Wiesen, Bergen, Seen und ursprünglich-schönen Dörfern. Zudem suchen sie Spazier- und Wandermöglichkeiten sowie Gastfreundlichkeit und gute Unterkünfte. Als Ergebnis der Befragung rät Brüggen der Gemeinde Fischen sich als umweltfreundlichen Tourismusort darzustellen. Wobei er gleichzeitig die Erlebniskomponente noch betonen würde: Beispielsweise mit einem Wochenprogramm, das jeden Tag einen anderen Schwerpunkt setzt. Im Winter setzt Brüggen die Gästebefragung in Fischen mit eine