auf der Wunschliste? Arbeitskreis sucht Wege, um die Innenstadt zu beleben Kaufbeuren (rod). In der Kaufbeurer Innenstadt soll eine lebendige Mischung aus Wohnen, Handel, Kultur, Verwaltung, Gastronomie und Dienstleistung herrschen. Dieses Ziel hat sich der Arbeitskreis 'Initiative Innenstadt' gesetzt. Zunächst einmal soll geklärt werden, welche Verbesserungen auf der Wunschliste ganz oben stehen. Dazu sollen die Betroffenen Fragebögen ausfüllen. Dann sollen eventuell mit Hilfe eines Marketing- oder Stadtentwicklungsprofis die Wünsche umgesetzt werden.
Bisher sprachen die Befürworter einer belebten Innenstadt mit zu vielen verschiedenen Zungen, hat Alexander Gundling festgestellt. Der Regionalgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer leitet den neuen Arbeitskreis, der sich nun zum ersten Mal getroffen hat. Es gebe viele Einzelaktionen, die aber wenig erfolgreich seien. Die verschiedenen Einzelinteressen seien am besten zu bündeln, wenn eine unabhängige Institution wie die IHK das Ganze in die Hand nimmt, meint Gundling. Deshalb werde er den Arbeitskreis zunächst leiten. Gundling: 'Wichtig ist die Obejktivität der IHK, mit der ich den Arbeitskreis begleiten werde. Aber die Initiativen müssen von den Leuten selbst ausgehen.'
Sitz-, Steh- und Parkplätze
Um sich über die Ziele im Klaren zu werden, wurde an die Mitglieder des Arbeitskreises eine Checkliste ausgegeben. Darin wird zum Beispiel gefragt, wie die Innenstadt in fünf oder zehn Jahren aussehen soll, um sich von Konkurrenzstädten abzuheben. In einem Kapitel geht es darum, das Straßenbild und den Aufenthalt in der Stadt zu verbessern, etwa durch mehr Sitzgelegenheiten, Plätze für Kinder und Senioren, für Musik und Kleinkunst. Auch die Werbemöglichkeiten der Geschäfte werden angesprochen.
Ein großes Kapitel sind die Parkplätze. Wie kann das zentrumsnahe Parken verbessert werden? Welche Parkgebühren sind angemessen? Wie kann man bestehende Parkplätze von Anwohnern oder Betrieben einbeziehen? Thema sind auch die Lieferzeiten in der Innenstadt, Durchgangsverkehr, Radwege und der öffentliche Nahverkehr. Die Befragten sollen sich auch zur Parküberwachung und zur Stellplatzablöse äußern.
Gastfreundliche Stadt
Hat der Handel in der Innenstadt die gleichen Chancen wie Projekte auf der grünen Wiese, heißt ein Fragenkomplex. Wird etwa der Denkmalschutz überbewertet, Werbung zu sehr eingeschränkt, sind die Mieten zu hoch? Wichtig ist dem Arbeitskreis auch die Kunden- und Gastfreundlichkeit. Hier könne man durch bessere Beschilderung (Hinweise auf Kaufbeuren und Hinweise innerhalb der Stadt), durch einheitliche Öffnungszeiten oder bessere Information über Veranstaltungen in der Innenstadt etwas tun.
Vorschläge sollen die Befragten zu der Frage machen, wie die Zusammenarbeit von Einzelhandel, Gastronomie und städtischen Einrichtungen und die Außendarstellung verbessert werden kann.
Zentrale Frage: Wie lassen sich die Dinge umsetzen und wer soll das tun? Dies könne ebensogut der Stadtrat machen wie ein Citymanagement auf Vereinsbasis oder eine Kooperation zwischen Wirtschaft und Stadtverwaltung.
Die Checkliste soll zunächst von den etwa 20 Mitgliedern des Arbeitskreises ausgefüllt werden, so Gundling. Dann werde man einen Punkt rausgreifen und dazu die Meinung von Handel, Freiberuflern, Gewerbe, Handwerk einholen. Und dann, meint Gundling, solle man einen Profi zu Rate ziehen. Wichtigstes Ziel: 'Wir wollen die Frequenz in der Innenstadt erhöhen.' Um das zu erreichen, sollten die Betroffenen mehr miteinander reden.