Von Markus Bär, Neugablonz - Teile des früheren V-Marktes am Hasenlauf in Neugablonz sind in der Nacht auf Sonntag niedergebrannt. Ein kompletter Dachstuhl brach ein und stürzte in die Flammen. Rund 85 Feuerwehrmänner der Wehren Kaufbeuren, Kemnat und Oberbeuren waren zum Teil bis zu zehn Stunden im Einsatz. Die Kaufbeurer Kripo geht derweil von Brandstiftung aus. Nahe des Gebäudes wurden Blutspuren bislang unbekannter Herkunft sichergestellt. Große Rauchwolken standen kurz vor Mitternacht über Neugablonz. Blaulichter von zahlreichen Feuerwehr- sowie Polizeiautos blinkten in der Dunkelheit und zogen zahlreiche Neugierige an den Brandort, ohne sich von den tiefen Temperaturen - das Thermometer zeigte zehn Grad Kälte - abschrecken zu lassen. Die Feuerwehr hatte es indessen angesichts der beengten Straßenverhältnisse am Hasenlauf schwer, sich überhaupt für einen Einsatz an dem seit einigen Jahren leer stehenden V-Markt-Gebäude in Position zu bringen. Tiefer Schnee auf dem Grundstück behinderte die Arbeit der Einsatzkräfte.
'Hydranten nicht geräumt' 'Viele Hydranten sind zudem nicht entsprechend frei geräumt', sagte Kaufbeurens Stadtbrandrat Thomas Vogt, der den Großeinsatz leitete. Ein Nachbar hatte kurz zuvor das Feuer entdeckt und Alarm geschlagen. Als die Feuerwehr eintraf, war bei einem Gebäudeteil der Dachstuhl bereits eingebrochen und in die Flammen gestürzt. Doch das Feuer wurde dadurch nicht erstickt. Unter dem Holz, den großen Mengen von Dachpappe und anderen Materialen glimmte die Glut weiter und loderte an mehreren Stellen wieder auf. Zum Glück war es in der Nacht windstill, so dass der Rauch quasi kerzengerade in den Himmel stieg und die umliegenden Gebäude des mitten in einem Wohngebiet liegenden alten V-Marktes nicht geräumt werden mussten. Immer wieder drangen Feuerwehrmänner mit schwerem Atemschutzgerät in das große Gebäude ein, auf der Suche nach neu auflodernden Brandherden. Insgesamt war die Lage aber unter Kontrolle. Polizisten hatten in der Nähe des Gebäudes Blutspuren festgestellt und Proben entnommen. Ein Beamter vermutete, dass Brandstiftung vorliege, aber genaue Ermittlungen müssten erst noch erfolgen. Dem Vernehmen nach haben immer wieder Unbekannte in dem leeren Gebäude mit seinen vielen zerbrochenen Fenstern genächtigt. Gegen zwei Uhr wurde ein Bagger und ein Radlader geholt, um die Mauern des Gebäudes niederzureißen. 'Nur so konnten wir an viele verborgene Brandherde gelangen', so Vogt. Die massive Feuerbekämpfung dauerte bis sechs Uhr, die letzten Floriansjünger verließen erst nach neun Uhr morgens den Schauplatz. Vogt beziffert den Schaden auf rund 150000 Euro, zu Schaden kam niemand. Nur die ungeklärten Blutspuren werfen bisweilen Fragen auf.