Sie alle haben eines gemeinsam: Sie alle lieben Filme. Manchen gefallen alte Klassiker besser, andere schauen sich am liebsten deutsche Filme an. Eben Filme, die normalerweise nicht in den Kinos laufen. Seit Kurzem treffen sich in Lindenberg regelmäßig Filmbegeisterte im Kinoclub Filmriss um ein etwas anderes Kino-Programm zusammenzustellen.
"Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder gehört, dass gerade so etwas in Lindenberg fehlt", sagt Kathrin Felle, die Leiterin des Kultur- und Gästeamts in Lindenberg. So hat sie einen Aufruf gestartet und zum ersten Treffen Anfang Mai haben sich dann rund 15 Menschen mit einem Faible für Film getroffen. Und damit war der Kinoclub Filmriss gegründet. "Mitmachen kann jeder, egal ob aus Lindenberg oder Umgebung", sagt Felle.
Mit dabei ist auch Anne Schneider, die Leiterin der Lindenberger Stadtbibliothek. Sie selbst beschreibt sich als ganz eifrigen Kinogänger. "Mir gefallen vor allem außergewöhnliche Filme, doch die kommen in Lindenberg nicht zum Zug", erzählt sie von ihrer Motivation beim Kinoclub mitzumachen. Für das aktuelle Programm des Kinoclubs hat sie den Film "Vitus" vorgeschlagen.
"Er ist sehr witzig und einfach aus dem Leben gegriffen", beschreibt sie den Schweizer Streifen mit Bruno Ganz in der Hauptrolle. Jeder hat für das Kinoprogramm drei Filmvorschläge mitgebracht. "Diese mussten dann gegen die anderen verteidigt werden", erzählt Felle schmunzelnd.
Die acht Filme, die sich schließlich durchgesetzt haben, hat Clubmitglied Verena Stephan auf Flyer gedruckt. Die freiberufliche Grafikerin hat als Motiv einen alten Abriss-Kinoschein gewählt. "Bei einem Treffen ist die Idee entstanden", erzählt sie. 5000 Flyer vom Kinoclub gibt es.
Bestimmt 30 Jahre ist es her, dass er sich einen Film im Kino angesehen hat: Doch nun macht Dr. Dieter Zahn beim Kinoclub mit und will wieder öfters Filme auf der Leinwand ansehen. "Ich bin ein absoluter Klassikfan", sagt er von sich selbst. Und so kommt es, dass er außer seinem eigenem Vorschlag, "Manche mögens heiß", keinen einzigen Film auf dem Programm des Kinoclubs kennt. "Aber ich werde sie mir alle anschauen", nimmt sich der Kinderarzt vor.
Fragt man Renate Berger nach ihren Lieblingsfilmen, kommt die 45-Jährige regelrecht ins Schwärmen. Sie nennt einen Titel nach dem anderen, sie weiß, wer die Hauptrolle spielt oder ob und welche Auszeichnung der Streifen bekommen hat. Auch sie hat ein Faible für Klassiker. "Ganz toll finde ich zum Beispiel den Film ,Il Gattopardo, in Deutsch: der Leopard", erzählt sie mit leuchtenden Augen.
"Mein Hobby ist das Lesen von Buch- und Filmkritiken", sagt Viola Heller-Unold von sich selbst. Zwei Seiten handbeschrieben mit Filmen, die sie "unbedingt einmal anschauen will", liegen bei ihr zu Hause. "Die meisten davon laufen nicht bei uns in den Kinos", bedauert sie. Gerade sozialkritische Filme sieht sie sich gerne an. "Ich habe unter anderem ,Harold and Maude vorgeschlagen", sagt die Erzieherin. Ihr Film wird in einer Doppelvorstellung als zweiter Film zur Eröffnung der Kulturtage im Kesselhaus am morgigen Donnerstag gezeigt. Insgesamt acht Filme zeigt der Kinoclub Filmriss in seinem ersten Programm. Alle Filme werden im neuen Krone Kino in Lindenberg gezeigt.