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Als Hilfebringer in Afghanistan

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Als Hilfebringer in Afghanistan

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    Kempten/Kabul (li). - Sie werden von der Bevölkerung in Kabul und Kunduz als 'Hilfebringer' betrachtet: Die Kemptener Soldaten des Gebirgssanitätsregiments 42, die dort drei Monate Auslandsdienst leisteten. Für viele hieß es jetzt Abschied nehmen, denn nach einem Vierteljahr wird ein Großteil von anderen Sanitätern des Gebirgssanitätsregiments (mit seinen rund 100 Angehörigen) in Afghanistan abgelöst. Sechs Monate lang sind die Allgäuer Sanitäter nun federführend im Rettungszentrum in Kunduz. Das Rettungszentrum gilt als einzige medizinische Einrichtung, die mitteleuropäischem Standard entspreche, so der Presseoffizier des Regiments. Die Sanitäter seien im Rahmen der internationalen ISAF-Mission seit November am Hindukusch als Leitverband für die Betreuung des deutschen Kontingents, von ISAF-Soldaten und im Rahmen freier Kapazitäten für die einheimische Bevölkerung tätig. Oft müssten sie Kinder mit Minenverletzungen behandeln, erzählt eine Soldatin von ihrem Einsatz. Die Kemptener sind überzeugt, dass die Mission der Bundeswehr erfolgreich sein werde. So habe man bereits eine deutsch-afghanische Oberrealschule aufgebaut und Wasserleitungen verlegt. Die Bevölkerung würde dies honorieren, denn überall, wo die Soldaten auftauchen, seien sie von winkenden Menschen umgeben, beschreibt ein Soldat seine Erkundungsfahrten.

    Schnee in Kabul und Kunduz Deutschland stellt bei der Internationalen Schutztruppe mit 2250 Soldaten das größte Truppenkontingent in Afghanistan. Der Alltag spiele sich überwiegend innerhalb der deutschen Camps ab, über denen die Kemptener Stadtfahne weht. Doch nicht nur das erinnert an die Heimat: Derzeit liegt auch in Kabul und Kunduz Schnee. In den Camps wohnen die Soldaten in Containern und gemauerten Gebäuden, die von dicken Sandsackwällen umgeben sind. Täglich würde man mit den Kameraden im Auslandseinsatz telefonieren, heißt es aus der Artilleriekaserne und hat festgestellt: 'Die Stimmung ist gut'. Die Gebirgssanitäter verlassen ihre Lager in der Regel nur als Begleitpersonal von Konvois, zu Patrouillen- und Erkundungsfahrten. Dabei sitzen sie in schnellen Fuchs-Panzerfahrzeugen mit Rot-Kreuz-Symbol. Immer wieder werden Informationsbroschüren über die Bundeswehr in Landessprache verteilt. Das diene zur eigenen Sicherheit. Über den usbekischen Flugplatz Termez, in dem ebenfalls Kemptener Soldaten arbeiten, werden deutsche Sanitätssoldaten in den nächsten Wochen auch von ihrem zweiten aktuellen Asieneinsatz in Banda Aceh zurückkehren. Der weltweit erste Einsatz der Bundeswehr unter UN-Führung fand 1992 in Kambodscha statt. Ein Feldlazarett mit Kemptener Soldaten nahm neben Angehörigen von UN-Einheiten auch kranke Kambodschaner zur Behandlung auf. Damals bezeichnete man die deutschen Soldaten als die 'Engel von Phnom Penh'.

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