noch nach Mailand fuhr Stadt Lindau stellt sich beim Kaleidoskop vor Kempten/Lindau (mab). Lindau gehört eindeutig zum Allgäu das bekräftigten Vertreter der Stadt Lindau auf der Festwoche. Die Stadt schloss am Samstag das Kaleidoskop der Allgäuer Zeitung, bei dem sich Städte und Landkreise der Region vorstellten, mit ihrer Präsentation ab. 'Wir sind froh, dass wir uns hier zeigen können', so Bürgermeisterin Paula Seberich. 'Denn obwohl Kempten und Lindau nur rund 70 Kilometer weit auseinander liegen, wissen wir voneinander nicht allzu viel.'
Einen interessanten Einblick in die Geschichte der Stadt gab Verkehrsamtsdirektor Hans Stübner, der im historischen Gewand des 'Lindauer Boten' auf die Bühne trat. Zwar sei Lindau lang nicht so alt wie das rund 2000-jährige Kempten. Aber es habe seit seiner Gründung um das Jahr 810 durch seine Lage eine wichtige Rolle gespielt.
So sei seit dem 15. Jahrhundert ständig der Lindauer Bote zwischen der Inselstadt und Mailand verkehrt. Dieser sei ein hochbezahlter Mann gewesen, dessen Bedeutung die des Lindauer Bürgermeisters überragt hätte. In einer Kutsche habe dieser Mann Geld, Nachrichten oder Urkunden in sechseinhalb Tagen über die Alpen transportiert. Mit der Erschließung neuer Handelswege verlor Lindau seine Bedeutung im Verkehr und der Botendienst wurde 1825 eingestellt. Erst 1989 belebte Stübner die Kutschenfahrt nach Mailand wieder, nun zu touristischen Zwecken. Obwohl es heute keinen 'Lindauer Boten' in seiner eigentlichen Funktion gibt, erfüllt Lindau laut Stübner eine 'Brückenkopf-Funktion zwischen dem Allgäu, Baden-Württemberg, der Schweiz, Österreich und auch Liechtenstein.
'Müssen zusammenrücken'
So sah das auch Bürgermeisterin Seberich: 'Wir gehören zum Allgäu, sind aber auch mit den Ländern rund um den Bodensee verbunden.' Kemptens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer, der selbst aus Lindenberg im Westallgäu stammt, sah es wie Seberich als notwendig an, dass die Allgäuer, und dazu zählen für ihn natürlich auch die Lindauer, enger zusammenrücken.
Eine besondere Vorstellung bot Gräfin Diana von Waldburg-Zeil, die drei Märchen über das Spannungsverhältnis zwischen den beiden Geschlechtern vortrug und damit auf ihre Märchenlesungen, die sie während der Saison in einem Leuchtturm im Lindauer Hafen hält, hinwies. Die Stadt Lindau präsentierten (von links) Bürgermeisterin Paula Seberich, Imme Huber, der Verkehrsamtsdirektor Hans Stübner in der Uniform des Lindauer Boten sowie die Gräfin Diana von Waldburg-Zeil. Foto: Ralf Lienert