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Alpwirtschaft verleiht der Region "besonderen Charme"

Bad Hindelang

Alpwirtschaft verleiht der Region "besonderen Charme"

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    Trotz der Krise in der Landwirtschaft verbrachten vier Prozent mehr Tiere den vergangenen Sommer auf Allgäuer Alpen. Entsprechend zufrieden zeigte sich die Branche bei der 85. Hauptversammlung des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu (AVA) gestern in Bad Hindelang (Oberallgäu). Politiker unterstrichen die wichtige Rolle der Alpwirtschaft und Berglandwirtschaft für den Erhalt der Kulturlandschaft, für die Sicherung der Artenvielfalt und als Grundlage für den Tourismus im Alpenraum.

    In den vergangenen 40 Jahren habe in ganz Bayern keine der insgesamt rund 1400 Almen und Alpen aufgegeben, unterstrich Ministerialdirektor Martin Neumeyer vom bayerischen Landwirtschaftsministerium.

    Der Vorarlberger Landesrat Erich Schwärzler blickte in die Zukunft: Wenn die Milchquote im Jahr 2015 fällt "wird der Preis nochmals sinken." Die Betriebe alleine könnten das nicht verkraften. Auch der stellvertretende Oberallgäuer Landrat Anton Klotz forderte dazu auf, "jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen." Seinen "besonderen Charme" verdanke das Allgäu vor allem der Alpwirtschaft, die die Kulturlandschaft entscheidend geprägt habe. Die Region müsse sich mit "ihren hervorragenden landwirtschaftlichen Produkten" auf dem Markt besser positionieren.

    Schwärzler forderte in diesem Zusammenhang die Gastronomie auf, regionale Produkte zu verwenden. Der Landesrat: "Wir spüren beim Konsumenten eine Sehnsucht nach regionalen Produkten." Alfons Zeller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bergbauernfragen aus dem Oberallgäuer Burgberg, unterstrich die gewachsene Bedeutung der Grünland-Gebiete. So sei die Förderung der Alm- und Alpwirtschaft erstmals in einem Regierungsprogramm des Bundes festgeschrieben. Dies sei wohl Staatssekretär Dr. Gerd Müller (Kempten/Oberallgäu) zu verdanken.

    Im Hinblick auf die finanzielle Förderung der Alpwirtschaft sprach Europaparlaments-Abgeordneter Martin Ferber von "einem Geschäft auf Gegenseitigkeit". Da die Allgemeinheit davon profitiere, "muss die Gesellschaft auch bereit sein, einen Beitrag zu leisten".

    Auch Ferber mahnte bessere Vermarktungsstrategien an für die qualitativ hochwertigen Produkte der Bergbauern, "die sich sehen lassen können". Die intakte alpine Kulturlandschaft sei "der absolute Grund für unsere Gäste zu kommen", unterstrich Bad Hindelangs Bürgermeister Adalbert Martin.

    AVA-Vorsitzender Franz Hage verabschiedete Peter Danks, der nach 16 Jahren das Amt des AVA-Geschäftsführers an Dr. Michael Honisch abgab. Danks sei stets "ein geschätzter Ansprechpartner gewesen", lobte Hage.

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