Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Alpiner Notfunk wird abgeschaltet

Allgäu

Alpiner Notfunk wird abgeschaltet

    • |
    • |

    Oberstdorf | mun | Der Alpine Notruf an den Alpenvereinshütten im Bereich der Oberstdorfer Berge wird zum Ende der diesjährigen Bergsaison endgültig abgeschaltet. Die Allgäuer Alpenvereins(AV)-Sektionen hatten diesen Schritt bereits vor einem Jahr beschlossen. Nach Angaben von Matthias Hill, Geschäftsführer der AV-Sektion Allgäu-Immenstadt, stellt die Kemptener Rettungsleitstelle den kompletten Funkbetrieb auf ein computergestütztes System um. Entsprechend hätte der Hütten-Notruf ebenfalls komplett mit neuen Geräten ausgestattet werden müssen. Außerdem habe sich der Hüttennotruf in gewisser Weise ohnehin überlebt, da fast jeder Bergsteiger ein Handy dabei hat.

    Der Hütten-Notruf ermöglichte von den Alpenvereinshütten aus die Alarmierung bei alpinen Unfällen über eine eigene Funkfrequenz. Während der Öffnungszeiten bediente in der Regel das Hüttenpersonal das Funkgerät, außerhalb der Öffnungszeiten war für jedermann eine Alarmierung von außen möglich, ohne die Hütte zu betreten. Außerdem hatte die Regulierungsbehörde bereits vor Jahren darauf hingewisen, dass wohl spätestens 2012 keine Frequenz mehr an die Alpenvereinssektionen vergeben werde.

    Bergwacht-Geschäftsführer Peter Haberstock schätzt, dass inzwischen über drei Viertel aller alpinen Notrufe per Handy eingehen. Allerdings gibt es immer noch Gebiete, in denen kein Handy-Empfang möglich ist - vor allem in den Bergen. So muss man beispielsweise bei der Rappenseehütte auf einen talseitigen Hügel steigen, um mobil zu telefonieren.

    Und an der Kemptner Hütte empfiehlt sich der Gang zur alten Materialseilbahn, um Handy-Empfang zu haben. AV-Geschäftsführer Hill hat vorgeschlagen, die Stellen, wo in Hüttennähe ein guter Handy-Empfang gegeben ist, sollten als so genannte "Handy-Points" markiert werden - beispielsweise durch Aufstellen einer Stange in Signalfarbe. Im Ernstfall könnte dies lebensrettend sein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden