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Alphornklänge, Lamatänze und ein Blick auf den Stupa

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Alphornklänge, Lamatänze und ein Blick auf den Stupa

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    Oy-Mittelberg/Schwarzenberg (mr). - Über 1000 Besucher interessierten sich bei einem Tag der offenen Tür für das Buddhistische Zentrum Schwarzenberg. In Vorträgen erfuhren sie, wie diese über 2500 Jahre alte Weltreligion in das Leben des westlichen Menschen zu integrieren sei, ließen sich auf die Welt der Meditation ein oder spazierten über das 10 000 Quadratmeter große Grundstück. Zu bestaunen gibt's dort den Stupa, ein kleines Monument mit einer Buddhafigur als das Symbol für den erleuchteten Geist. Seit 21 Jahren sind die 'Buddhisten des Diamantweges' in Schwarzenberg beheimatet. Zu den Einheimischen, so Maria Kuhn (für Öffentlichkeitsarbeit zuständig) pflege man ein gutes, entspanntes Verhältnis. Kuhn: 'Wir sind ja auch ganz normale Deutsche, die ihrer Arbeit nachgehen, Familie haben und im Alltag bemüht sind, Gutes zu tun und vor allem anderen keinen Schaden zuzufügen. Jede negative Tat wird auf uns wieder negativ zurückfallen'. Maria Kuhn bestätigt den Ruf des Buddhismus als sanfte, friedliche und tolerante Weltreligion, die sich mit rund einer halben Milliarde Anhänger vor allem im asiatischen Raum ausgebreitet habe. Seit den 70er Jahren gewinne der Buddhismus auch in Europa, vor allem in Deutschland, immer mehr Freunde. Hierzulande gebe es mittlerweile 8 000 Mitglieder.

    Kuhn: 'Die Leute kommen auf uns zu, und so gibt es jeden Sonntag um 17 Uhr einen Vortrag. Auch andere Weltreligionen würden für die Menschheit wichtige Dienste leisten. Der Buddhismus setze nicht auf Macht, sondern auf die Eigenverantwortung der Menschen. Keine Berührungsängste mit der anderen Weltreligion zeigte Pfarrer Konrad Müller: 'Die Buddhisten sind friedliebend, und jeder kann vom anderen was lernen'. Phillip Leube vom Vorstand des Schwarzenberger Buddhisten-Zentrums war sich mit seinem katholischen Gast einig: Es gebe identische Glaubensansätze. Für den historischen Buddha sei das Begehren Ursache von Leid. Und Paulus, so Pfarrer Müller, habe in der Habgier die Wurzel allen Unheils gesehen. Gutes Einvernehmen mit den buddhistischen Mönchen pflegten die Alphornbläser vom Trachtenverein 'Mühlbachthaler'. Martin Landerer und Wolfgang Aulich ließen zwei Asiaten ihr Instrument probieren. Das Publikum staunte nicht schlecht, als die Mönche sofort kräftige Töne zu Gehör brachten. Wohl deshalb, weil sie bei ihren Lamatänzen neben Trommeln, Zimbeln, Oboen und Glocken auch kurze Trompeten und ausziehbare Blashörner verwendeten. Laut Karola Schneider-Waldner vom Buddhisten-Zentrum gehören Lamatänze zur spirituellen Praxis der Mönche. In den Tanzdramen werde in symbolischer Form meist der Sieg des Guten über das Böse dargestellt.

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