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Alpenkrimi: Neues Buch von Oberstaufenerin Nicola Förg

Krimi

Alpenkrimi: Neues Buch von Oberstaufenerin Nicola Förg

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    Alpenkrimi: Neues Buch von Oberstaufenerin Nicola Förg
    Alpenkrimi: Neues Buch von Oberstaufenerin Nicola Förg Foto: Frank Gellert

    Vier große unförmige Gebilde im Matsch waren mit Planen überdeckt, eine Plane war kleiner. Unter den Abdeckungen ragten Hufe hervor, und das Bizarrste war, dass sich diese Hufe wie Schnabelschuhe aufgebogen hatten, wie bei mittelalterlichen Gauklern. Dieses Bild sollte Irmi lange nicht mehr verlassen. Sie schluckteDie Welpen in dem Korb starrten nur so vor Kot und Schmutz, fünf von ihnen wirkten apathisch, eines aber versuchte, einem der Geschwisterchen spielerisch ins Ohr zu beißen. Irmi schossen die Tränen in die Augen. Heiße, salzige Tränen, Tränen der Wut und der Verzweiflung.' (Auszug aus 'Mordsviecher' von Nicola Förg)

    Nein nein, die Kemptenerin Nicola Förg ist mitnichten eine ausgesprochen ernste Person oder dauernd mit missmutigem Gesicht unterwegs auf Lesungen. Ganz im Gegenteil. 'Ich lache gerne', sagt sie. 'Und auch oft.' Dennoch: Komödienhaftes oder Slapstick sucht man vergeblich in ihren Büchern des Genres Alpenkrimi. Damit, betont sie, setze sie sich bewusst ab von jenen Werken, die den regionalen Krimi-Büchermarkt beherrschen und im bayerischen Freistaat spielen. Ganz oben auf dieser Liste steht Kultkommissar Kluftinger von Volker Klüpfel und Michael Kobr.

    Aber auch Autoren wie Jörg Maurer (aktuelles Werk 'Oberwasser') oder Rita Falk ('Schweinskopf al dente') feiern seit geraumer Zeit beeindruckende Erfolge – mit einem Mix aus Mord und Komik.

    Erfolge verbucht seit Jahren auch Nicola Förg. Immerhin übersteigen die Verkaufszahlen ihrer Bücher inzwischen die Halbemillionen-Grenze. Aber sie setze eben nicht in erster Linie auf bayerischen Humor und Situationskomik, sondern auf den Tagesbetrieb in einem Kommissariat und auf spannende Momente.

    'Bei so ernsten Themen wie Mord und Totschlag', glaubt die 50-jährige Allgäuerin, 'gibt es für alle Beteiligten auch im richtigen Leben wenig zu lachen.' Für die Ermittler nicht und schon gar nicht für die Angehörigen der Ermordeten.

    Auch in ihrem aktuellen Buch mit dem Titel 'Mordsviecher', aus dem sie am Donnerstag, 14. Juni (20 Uhr), bei Bücher Edele in Memmingen lesen wird, geht es ernst zu. Tierisch ernst – denn Tiere stehen im Vordergrund des neuen Falles der Kommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl.

    Sie haben es dieses Mal mit einem wenig appetitlichen Thema zu tun: mit Animalhoarding, dem unkontrollierten Halten von Tieren, die irgendwann in einem ziemlich verwahrlosten Zustand vor sich hinvegetieren müssen und kaum noch gefüttert werden, weil der Besitzer heillos überfordert ist mit der Organisation seines privaten 'Zoos'.

    Nicola Förg ist wieder mal tief eingetaucht in ein Thema, das sie auch privat berührt. Denn Tiere sind ihr ans Herz gewachsen, seit sie denken kann. Und selten in ihrem Leben war sie nicht von Katzen oder Pferden umgeben. 'Meine große Leidenschaft', sagt die Kemptenerin. Und sie verrät auch, dass sie zu Hause in ihrem Wohnzimmer stundenlang dasitzen kann, um ihre Katzen zu beobachten. 'Das ist manchmal viel schöner, als fernzusehen.' Da geht es ihr nicht viel anders als ihrer Ermittlerin Irmi Mangold. Auch in ihrem Leben spielen Katzen eine zentrale Rolle.

    Eine zentrale Rolle bei Nicola Förg spielt längst das Schreiben von Krimis. Ihre Position im großen Kreis der zahlreichen Autoren hierzulande sieht die Allgäuerin so: 'Ich schreibe keine Literatur, sondern Unterhaltung für eine breite Masse.' Ob sie das gut oder weniger gut macht? Das, sagt sie, müssen andere beurteilen. Oder Verkaufszahlen zeigen. Und die gingen in ihrem Fall zuletzt stetig bergauf.

    Nicola Förg liest am Donnerstag, 14. Juni (20 Uhr), bei Bücher Edele in Memmingen. Karten: 08331/982311.

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