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Allgäuerin will Mädchen zu mehr Bildung verhelfen

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Allgäuerin will Mädchen zu mehr Bildung verhelfen

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    Wiggensbach (kro).'Vor neun Jahren kam ich erstmals nach M‘Bour, ein kleines Fischerstädtchen an der afrikanischen Westküste, das aber eher einem Dorf gleicht, in dem sich praktisch das ganze Leben im Freien abspielt', erzählt Christiane Stöcklmaier de Gasperi. Die Reise in den Senegal unternahm sie damals mit dem Verein 'Hilfe für Afrika - Wasser für Senegal', der sich mit Frontmann Rupert Kalchschmid aus Waltenhofen seit Jahren für den Brunnenbau in dem afrikanischen Küstenstreifen engagiert.'Ich war begeistert von der Arbeit des Vereins, wollte aber zusätzlich noch etwas auf die Beine stellen', sagt die gebürtige Tirolerin. Vor fünf Jahren lernte sie dann den Trommler Amadou Kouaté kennen und bekam durch ihn nicht nur Einblick in eine gut situierte Familie, sondern - durch Bedienstete - auch in das Leben der Armen. Besonders erschüttert habe sie die ausweglose Situation der Kinder, vor allem der Mädchen im islamisch geprägten Senegal. Mädchen würden meist ohne Schulbildung aufwachsen, weil die Eltern das Schulgeld von umgerechnet 1,50 Euro im Monat nicht aufbringen könnten. 'Das hat in mir tiefe Spuren hinterlassen', sagt sie. Nun bemüht sich die 46-Jährige zusammen mit ihrem Freund Amadou Kouaté um den Bau einer neuen mehrklassigen Mädchenschule auf einem Grundstück der Familie in M‘Bour. Ein Gebäude war darauf auch schon vorhanden, ursprünglich war es ein Ziegenstall, dann ein Kindergarten und zuletzt eine behelfsmäßige Schule. Finanzielle Unterstützung für ihre Privatinitiative bekam Christiane Stöcklmaier de Gasperi, die in Weitnau zu Hause ist, bisher durch die Volksschule Waltenhofen, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit Schülern, Lehrern und Eltern einen Projekttag veranstaltete, an dem weit über 2000 Euro zusammen gekommen sind. Hilfe kam auch vom Frühstücksteam der Schule Waltenhofen, vom Katholischen Frauenbund in Niedersonthofen und der Haushälterin des Pfarrers in Niedersonthofen, die am St. Martinstag Gänse verkauft hatte und die Einnahmen zur Verfügung stellte. Auch Geld, das durch Workshops mit Amadou Kouaté und aus Aufführungen mit seiner Trommlergruppe SAF SAP zusammen kam, fließt in den Schulbau. Die Renovierungsarbeiten an dem Gebäude in M‘Bour sind bereits in Angriff genommen worden, sagt Stöcklmaier. Das alte Dach sei abgerissen und ein neues aufgesetzt worden. Jetzt müssten noch Türen und Fenster eingebaut werden. 'Ich möchte jede Möglichkeit ausschöpfen, das Schulprojekt vorzustellen', sagt Stöcklmaier de Gasperi.

    Liebe für Afrika Ihre Liebe für Afrika bringt sie deshalb auch in der Kunst zum Ausdruck. 'Afrika - Acryl & mehr', heißt eine Ausstellung der Malerin de Gasperi, die derzeit im Wiggensbacher Informationszentrum (WIZ) zu sehen ist. Inspiriert worden sei sie von den Menschen, dem Land und seinen Tieren. So sind Szenen zu sehen, die unter dem Himmel Afrikas spielen. Aber auch Werke afrikanischer Maler sind ausgestellt, sogar einige Installationen, die aus Brettern kleiner Fischerboote entstanden sind.'Der Erlös der Arbeiten fließt natürlich in den Bau der Schule', sagt Christiane Stöcklmaier de Gasperi und hofft, dass dort 2007 der Unterricht in zunächst drei Klassen starten kann. Stöcklmaier de Gaspari führt Interessierte an den kommenden beiden Wochenende (18. und 19. sowie 25. und 26. März) persönlich durch die Ausstellung. i Am Samstag, 25. März steht eine Teezeremonie mit anschließendem Konzert mit Amadou Kouatè im WIZ in Wiggensbach auf dem Programm.

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