Die SPD im Unterbezirk Allgäu-Bodensee lehnt das von der Bundesregierung beschlossene Betreuungsgeld ab. Ab Herbst 2013 besteht ein Rechtsanspruch auf Krippenplätze, sodass alle Eltern ihr Kleinkind in eine Betreuungseinrichtung schicken dürfen.
Den Kommunen, die genügend Plätze bereitstellen sollen, fehlen aber immer noch Räumlichkeiten und Personal, heißt es in einer Presseerklärung der Partei. Unterbezirksvorsitzender Markus Kubatschka (Immenstadt) nannte es in diesem Zusammenhang 'einen Irrsinn, die für das Betreuungsgeld aufgewendeten Mittel nicht in den Ausbau der Kitaplätze zu stecken, was durch den Rechtsanspruch eine Pflichtaufgabe ist'.
Der Bund müsse hier den Kommunen helfen. Bundestagskandidatin Katharina Schrader (Kempten) merkte an, dass es unsinnig wäre, für die Nichtannahme einer staatlichen oder kommunalen Leistung der Bevölkerung Geld zu zahlen: 'Das wäre so, als würde man dafür, dass man das Hallenbad nicht benutzt, von der Kommune Geld verlangen.'
Reinhard Strehlke (Oberstaufen) beklagt soziale Ungerechtigkeit: Ohne Nachweis könnten reiche Leute das Betreuungsgeld für ihr Kindermädchen hernehmen und trotzdem beide arbeiten gehen, während auf der anderen Seite die 'Herdprämie' auf Hartz IV angerechnet wird.