Die bayerische Staatsregierung will die Zuschüsse für private Schulen kürzen - und auch einige Allgäuer Einrichtungen wären davon betroffen. In der Region gibt es neben drei Montessori-Schulen zum Beispiel die Freie Schule Albris (ehemals Waldorfschule) in Kempten, die Freie Schule in Lindau oder auch die Jenaplanschule in Woringen.
"Sollten die geplanten Maßnahmen kommen, wären sie natürlich eine Schwächung", sagt Luise Meggle, Vorsitzende des Trägervereins der Montessori-Grundschule in Halblech (Ostallgäu). Die Einrichtung befindet sich noch im Aufbau: Im September 2010 öffnete sie ihre Pforten. "Bei geringeren Zuschüssen ist es vielleicht nicht mehr möglich, zusätzliche Angebote zu schaffen." Wichtig sei, erst einmal "den Grundstock" sicherzustellen - zum Beispiel, dass in einer Klasse zwei Pädagogen unterrichten.
"Existenzbedrohend" seien die Pläne der bayerischen Regierung, findet der schulpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Thomas Gehring, aus Kempten. Zusammen mit seiner Landtagsfraktion will er einen Änderungsantrag einbringen.
Bereits im Sommer, so Gehring, habe die schwarz-gelbe Regierung beschlossen, Zuschüsse für das Lehrpersonal nicht mehr nach den Schülerzahlen des aktuellen, sondern des vorausgegangenen Schuljahres zu bezahlen. "Damit sind vor allem wachsende Schulen und Schulen im Aufbau erheblich schlechter gestellt worden", sagte der Grünen-Politiker. Zusammen mit seiner Fraktion im Landtag habe er bereits im Sommer Änderungsanträge gestellt, um die bayernweit 139 Volksschulen in freier Trägerschaft nicht zu gefährden.
"Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung sind die Maßnahmen notwendig", erklärt Dr. Ludwig Unger, Pressesprecher im Bayerischen Kultusministerium. Schulen im Aufbau könnten kurzfristig Nachteile haben, räumt er ein. Die Kürzung soll jedoch stufenweise über fünf Jahre hinweg und damit nicht auf einen Schlag erfolgen.
Die geplanten Pauschalen verteidigt Unger: "Mit festen Beträgen sinkt der Verwaltungsaufwand für die Schulen." Um Zuschüsse zu erhalten, habe man bisher alle Ausgaben aufwendig belegen müssen. Das falle nun weg. Zudem hätten die Einrichtungen nun "mehr Planungssicherheit", weil sie wüssten, wie viel Geld sie vom Freistaat bekommen.