48 Jahre lang war er Polizist mit Leib und Seele. Korrekt, aufrichtig, stets zur Stelle. Die vergangenen Monate jedoch bedeuteten für Hans-Jürgen Memel einen Ausnahmezustand: Seit dem Fund von 1,6 Kilo Kokain im Dienstschrank von Kemptens oberstem Drogenfahnder war auch für den Leiter des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West nichts mehr, wie es war.
'Dieser 15. Februar hat sich tief eingegraben bei mir', gibt der Chef von 1700 Beamten und 300 Angestellten zu. Am 28. August wird der 65-Jährige von Innenminister Joachim Herrmann in den Ruhestand verabschiedet.
Der Drogenskandal hat das Präsidium erschüttert und auch Sie schwer mitgenommen. Wie bewerten Sie den Vorfall ein halbes Jahr nach dem spektakulären Kokainfund?
Memel: Dieses Thema hat nicht nur mich, sondern auch die Kollegen extrem belastet. In den vergangenen Monaten habe ich natürlich Vieles hinterfragt: Habe ich etwas übersehen, hätte man etwas anders machen müssen, gab es größere Führungsfehler? Ich denke, man kann diese Fragen mit Nein beantworten. Wobei für uns alle das oberste Ziel eine vollständige und schonungslose Aufklärung ist.
Die Staatsanwaltschaft München schweigt beharrlich zum Stand der Ermittlungen. Was können Sie sagen?
Memel: Nichts, ich bedauere. Auch ich kenne den neuesten Stand nicht - und dürfte ihn abgesehen davon auch nicht weitergeben.
Das komplette Interview mit Hans-Jürgen Memel finden Sie in der Allgäuer Zeitung und den Heimatzeitungen vom 25.08.2014 (Seite 17). Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu