Maywo beliefert große Autohersteller Umzug nach Bad Grönenbach. Von Markus Bär Bad Grönenbach. Von Kempten nach Bad Grönenbach verlagert hat die Maywo Kunststoff Gmb H ihren Firmensitz: 'Wir haben ohne Grundstück acht Millionen Mark in unseren neuen Standort investiert', so Geschäftsführer Wolfgang Baumgärtner. Das Unternehmen, das bisher in Kempten ansässig war, stellt mit seinen 42 Mitarbeitern Produktvorstufen her, die 'später unter anderem bei Audi, Daimler-Benz, Bosch oder Siemens landen.'
'Insgesamt produzieren wir pro Jahr 5100 Tonnen Rollen und Platten aus den Kunststoffen Polysterol und Acrylbutdienstyrol', so Baumgärtner. 'Aus den von uns hergestellten Platten und Rollen schaffen unsere Kunden beispielsweise Werkstoffträger für die Industrie.' Darin könnten Rückleuchten, Dachrinnen oder Kurbelwellen für Autos sicher transportiert werden. Ein weiteres Geschäftsfeld sei die Herstellung von elektrisch leitfähigen Polysterolen, mit denen unter anderem Computer-Chips antistatisch verpackt werden könnten. Des weiteren produziere das Unternehmen Material für den Außenbereich, das an der Sonne nicht vergilbe. Zur Firmenphilosophie gehöre es, dass die Produkte allesamt komplett recyclebar seien.
'Zum Beginn unserer Firmengeschichte im Jahr 1982 hatten wir in erster Linie Kunden in Süddeutschland', so Baumgärtner. Noch zu Beginn der 90er Jahre wurden lediglich fünf bis sieben Prozent ins Ausland verkauft. Mittlerweile liege die Exportquote bei 20 bis 25 Prozent. 'Wir haben Kunden in der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, in Osteuropa sowie in Südostasien', erklärt Baumgärtner. Hauptabnehmer seien mit 35 bis 40 Prozent Automobilzulieferer sowie die Elektroindustrie mit 25 bis 30 Prozent. Der Technische Gehäusebau mache rund 20 Prozent aus.
Bis vor kurzem habe Maywo der Name setzt sich zusammen aus den Nachnamen der beiden Firmengesellschafter Horst May und Willi Wollmann seinen Sitz in Kempten-Hegge gehabt. 'Wir produzierten in einem alten Gebäude der Firma Haindl.' Diese habe Maywo vor zwei Jahren gekündigt, das Gebäude werde abgerissen. 'Wir haben Grönenbach wegen des günstigen Grundes und der guten Verkehrsanbindung ausgewählt.' Des weiteren befänden sich viele Fachkräfte in der Region. 'Und nicht zuletzt hat sich Grönenbach sehr um uns bemüht', erklärt Baumgärtner. Das Unternehmen hatte das vergangene durch den Feiertag um einen Tag verlängerte Wochenende für den Umzug genutzt.
Auf einer Grundfläche von 12 500 Quadratmetern möchte er die derzeitige Produktion 'stabilisieren'. In den nächsten fünf Jahren will Baumgärtner den Umsatz von rund 16 Millionen Mark (1998) auf 30 Millionen Mark steigern. 'Wir haben bereits eine neue Maschine bestellt und werden damit bis zu sieben neue Arbeitsplätze schaffen', so der Geschäftsführer.