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Allgäu-Lokale locken Feinschmecker an

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Allgäu-Lokale locken Feinschmecker an

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    Von Jürgen Stöcker, Allgäu - Wenn Feinschmecker einen Tisch reservieren, finden sie im Allgäu immer mehr gute Adressen. Das zeigt auch die jetzt herausgegebene 'Bestenliste' des in der Gastronomie-Branche meistverkauften Fachmagazins 'Gastrotel'. Schon seit 19 Jahren rechnet es nach einem komplizierten Verfahren aus, welche Speiselokale in der Bundesrepublik top sind. Als Grundlage dienen die Bewertungen der fünf gefragtesten Restaurantführer. 16 Meisterköche aus 13 Allgäuer Orten schafften den Sprung in den erlesenen Kreis ihrer Zunft. Fast alle sichern sich damit bereits seit Jahren einen festen Platz auf einem der insgesamt 70 vergebenen Ränge, die wegen Punktgleichheit häufig mehrfach belegt sind. Trotzdem kamen bundesweit nur 1026 von rund 80 000 gastronomischen Unternehmen in die 'Bestenliste'. 'Michelin', 'Gault Millau', 'Aral Schlemmer-Atlas', 'Der Feinschmecker-Guide' und 'Varta' ließen auch 2004 wieder ihre Testesser ausschwärmen, bevor sie Hauben, Sterne und Punkte verteilten. Dabei gilt der 'Michelin' als besonders 'seriös und solide', während 'Gastrotel' dem 'Gault Millau' 'bisweilen stark subjektiv bis polemisch gefärbte Texte' vorwirft. Deftig zu spüren bekommen diese 'Häme' selbst umtriebige Medienstars unter den Küchenchefs, wie Christian Henze aus Dietmannsried-Probstried (Oberallgäu). Der 'Beau unter Deutschlands Fernsehköchen' bekam vom 'Gault Millau' trotz höchsten Lobs für seine Künste am Herd gleichzeitig gehörig was auf die Mütze: 'Jeder in Probstried, Wirsberg oder Kirchdorf muss wissen, wo die Grenze zum Narzissmus überschritten wird und ob es klug ist, erfolgreichere Köche als Auslaufmodelle abzumeiern.' Solche Schelte dürfte Henze seine als 'exzellent' gepriesenen Suppen nicht versalzen.

    Denn nur er und Reiner Fischer vom Lindauer 'Villino' können sich im Allgäu mit einem 'Michelin'-Stern zieren: 'Der Stern bleibt das Maß aller Dinge', versichert 'Gastrotel'. Der 'Michelin' empfiehlt die 'Villino'-Kreationen Medaillon vom Seeteufel mit Trüffel-Frischkäse gefüllt sowie Lammrücken mit Kräuter-Senf-Kruste und Gemüse-Cous-Cous. Im 'Landhaus Henze' labten sich die ebenso professionellen wie verwöhnten Gaumen unter anderem an Törtchen vom Kalbsschwanz mit karamellisierten Äpfeln und Gänseleber. In der 'Bestenliste' kommen 'Villino' auf Rang 17 und 'Landhaus Henze' auf 18. Das 'Königliche Jagdhaus' (Oberstdorf) nimmt Rang 30 ein, direkt gefolgt von der Pfrontener 'Schloßanger Alp' (31). Der 'Michelin' verlieh diesen beiden im Allgäuer Spitzenfeld angesiedelten Betrieben den in Zeiten rückläufigen Konsums immer begehrteren 'Bib Gourmand': Symbol 'für eine sehr gute, vorzugsweise regionale Küche zu einem besonders günstigen Preis-Leistungsverhältnis'. Über Kurt Podobnik schreibt der 'Gault Millau', er bringe 'das Kunststück fertig, diejenigen, die rechtschaffenen Hunger und gottgefälligen Durst haben voll zufriedenzustellen, ohne deshalb Menschen mit feineren Zungen und heikleren Kehlen im mindesten zu vernachlässigen'. Ebenso schwärmen die Kritiker von 'Bayerns bekanntester Köchin', Barbara Ebert-Schlachter. 'Die fesche Patronne' von der 'Schloßanger Alp' verdanke ihren Ruf 'nicht gängiger Jausenkost, sondern einer gehobenen Landküche, die Rustikalität und Raffinesse vereint'. In der zweiten kulinarischen Hitparaden-Hälfte des 'Gastrotel'-Journals tauchen zwei weitere Lindauer auf: 'Schachener Hof' (Rang 42) und 'Hoyerberg Schlößle' (48). Ebenfalls zu 'Deutschlands Besten' zählen 'Maximilians Restaurant', Oberstdorf (48), 'Post-Türmle', Oberstaufen (54), 'Adler', Wangen (57), 'Abele's Restaurant-Schwarzer Bock', Buchenberg bei Kempten (61), 'Sonnenbüchl', Bad Wörishofen (61), 'Zum Adler', Bad Wurzach (62), 'Lanz Stockenweiler', Hergensweiler (65), 'Alpenschlößle', Füssen (68), 'Tableau', Kempten (68) und 'Almhof Rupp', Kleinwalsertal (70).

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