Vor einem Jahr erst gestartet, wurde nun das umfangreiche Integrierte Mobilitätskonzept Allgäu auf der 19. Allgäu Initiativ Konferenz vorgestellt: 70 Teilnehmende aus Gesellschaft und Politik verfolgten digital den Ausführungen von Dr. Jessica Le Bris von Green City Experience GmbH. Die Agentur wurde zusammen mit dem Softwarespezialisten Urban Institute (ui!)und dem Fraunhofer Institut mit der Entwicklung des Konzeptes beauftragt. In einer Pressemitteilung informierte die Allgäu GmbH über den aktuellen Stand.
Ein weiterer Schritt zur Mobilitätswende
Eine wesentliche Erkenntnis aus dem Konzeptpapier ist laut Pressemitteilung die Tatsache, dass das Allgäu auf dem besten Wege ist deutschlandweit zum Vorreiter im Bereich regionaler Mobilitätskonzepte zu werden. Mit der unlängst beschlossenen Einrichtung eines zentralen Mobilitätsmanagements geht das Allgäu nun einen weiteren Schritt in Richtung Mobilitätswende. In keiner anderen Region sei eine so hohe Vernetzung und Zusammenarbeit identifiziert worden. Als nächstes muss man sich über die wichtigsten drei Projekte verständigen, um sie gemeinsam umzusetzen.
"Jetzt muss das Konzept leben"
In ihrer Begrüßung stellte die Aufsichtsratsvorsitzende der Allgäu GmbH und Vorsitzende der Allgäu Initiativ Konferenz, Maria Rita Zinnecker fest, dass es mit dem vorliegenden Konzept gelungen sei, eine gemeinsame Entwicklungsbasis, abgestimmte Herangehensweise und konkrete Umsetzungsmaßnahmen für eine zukunftsweisende und bedarfsgerechte Mobilität im Allgäu zu erarbeiten. "Erste Meilensteine wurden gesetzt: Sofortmaßnahmen des digitalen Parkraummanagements für die Konzepterprobung tragen bereits heute zu einer Entlastung verkehrlicher Konzentrationspunkte in unserer Region bei. Die neu geschaffene Stelle für ein zentrales Mobilitätsmanagement koordiniert, vernetzt und setzt letztlich die Maßnahmen im Sinne unseres Lebensraums, dem Allgäu, um", fasst Zinnecker zusammen. Allerdings sind zur Umsetzung dieses Integrierten Mobilitätskonzeptes nun allgäuweit alle Akteurinnen und Akteure auf allen Ebenen mit ihren Beiträgen zur Zusammenarbeit aufgerufen. Le Bris ergänzt: "Jetzt muss das Konzept leben und die aufgezeigten Handlungsempfehlungen von allen Beteiligten gemeinsam getragen werden."
Vier Zielfelder
Das Konzept schlägt vier Zielfelder mit jeweils weiteren Unterzielen vor, die sich aus gemeinsamen Leitlinien herauskristallisiert haben. So muss Tourismus und Mobilität Hand in Hand gehen und das Auto langfristig ersetzbar werden. Ein kulturelles Umdenken muss die technologischen Innovationen begleiten und letztlich bildet die regionale Zusammenarbeit die Basis aller weiteren Entwicklungen. Außerdem wurden Handlungsfelder definiert und konkrete Handlungsempfehlungen ausgearbeitet.
Einfachere Parkplatzsuche
Dazu gehört unter anderem die Besucherlenkung. Mit der Digitalisierung der Parkplätze Hinterstein in Bad Hindelang und am Alatsee in Füssen wurden schon erste Ergebnisse erzielt: So wird dem Gast frühzeitig angezeigt, ob Parkplätze vorhanden sind und der Park-Such-Verkehr verringert. Auch werden derzeit noch laufend Verbesserungen des Systems vorgenommen. Letztlich sollen mittels der Daten Prognosen erstellt werden, die dem Gast frühzeitig zur Planung seiner Aktivitäten zur Verfügung stehen. Mittlerweile sind bereits 92 Geräte zur Auto-Zählung im Allgäu und im angrenzenden Kleinwalsertal installiert. "Eigentlich ist das Allgäu doch die Region, die touristische Mobilität zu entwickeln", fordert Dr. Le Bris die Zuhörerinnen und Zuhörer der Allgäu Initiativ Konferenz auf. Sie zeigt sich besonders erfreut über eine schon erfolgte Umsetzungsmaßnahme: "Der Erfolg des Konzepts liegt im Mobilitätsmanagement – und dies geht das Allgäu demnächst mit einer eigenen Stelle an."
Förderung durch Bayerischen Staat
Die Grundlagen für ein erfolgreiches Konzept liegen zudem in der gemeinsam erarbeiteten Marken- und Destinationsstrategie Allgäu vor. Der Lebensraum Allgäu verknüpft Leben, Arbeiten und Urlauben miteinander. Gefördert wurde das Integrierte Mobilitätskonzept Allgäu vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr.