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Allgäu Fleisch GmbH stellt Insolvenzantrag in Kempten

Insolvenz

Allgäu Fleisch GmbH stellt Insolvenzantrag in Kempten

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    Allgäu Fleisch GmbH stellt Insolvenzantrag in Kempten
    Allgäu Fleisch GmbH stellt Insolvenzantrag in Kempten Foto: Martina Diemand

    Die Allgäu Fleisch GmbH in Kempten ist zahlungsunfähig. Die Großschlachterei, die bisher Lebensmittelketten, Einzelhändler und Gastronomen im ganzen Allgäu belieferte, kann Forderungen in Höhe mehrerer Millionen Euro nicht mehr nachkommen und hat beim Amtsgericht Kempten Insolvenzantrag gestellt.

    Zu Einzelheiten verwies Geschäftsführer Dieter Döbler auf den vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Jens Hourle (München). Dieser erklärte gegenüber unserer Zeitung, durch die Zahlungsunfähigkeit der Allgäu Fleisch GmbH seien andere finanzielle Engagements der Familie Döbler – wie das Festspielhaus in Füssen oder die Tegelbergbahn bei Schwangau – nicht tangiert.

    Den Schlachtbetrieb eingestellt hat Allgäu Fleisch bereits am 19. Mai. Fünf Tage später folgte der Insolvenzantrag. Betroffen sind laut Hourle 129 Mitarbeiter. Wie der Insolvenzverwalter weiter erklärt, versuche er in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit die Gehälter der Mitarbeiter für die nächsten drei Monate zu sichern.

    Mehrere Interessenten

    Auf Nachfrage bestätigte Hourle, dass sich bereits mehrere Interessenten gemeldet hätten, bei Allgäu Fleisch einzusteigen. Dies würde die Chance eröffnen, das Unternehmen längerfristig weiterzuführen. Konkrete Namen eventueller Investoren wollte Hourle noch nicht nennen.

    Nach Unternehmensangaben wurden bei Allgäu Fleisch vor der Insolvenz pro Woche rund 800 Rinder und 3500 Schweine geschlachtet und verarbeitet. Zu den Kunden zählten sowohl große Supermarktketten als auch Einzelhandel und Gastronomie. Allgäu Fleisch betreibt neben dem Schlachthof in Kempten einen Frischemarkt, in dem jedermann einkaufen kann. Dieser Laden mit einer hauseigenen Metzgerei soll bis auf Weiteres fortgeführt werden.

    Zu den Gründen, die zur Insolvenz geführt haben, sagte Hourle: Zwischen 2004 und 2006 habe Allgäu Fleisch rund zehn Millionen Euro in die Modernisierung des Unternehmens gesteckt. In den Jahren danach einsetzende Gewinnrückgänge sowie der anhaltende Liquiditätsbedarf hätten nun zu der Zahlungsunfähigkeit geführt.

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