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Aller guten Dinge sind Vier

Scheidegg

Aller guten Dinge sind Vier

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    Aller guten Dinge sind Vier
    Aller guten Dinge sind Vier Foto: manfred greiner

    Christian Mangold ist der beste Beweis dafür, dass man seine Ziele niemals aus den Augen verlieren sollte - und seien die Hürden dorthin noch so hoch. Dreimal hat er vergeblich versucht, sich für den weltberühmten Ironman Hawaii zu qualifizieren. Dreimal ist er gescheitert. Doch der 38-Jährige hat nicht aufgegeben. Mit Erfolg. Sein Traum hat sich erfüllt. "Ich kann es noch gar nicht begreifen. Ich bin einfach happy", sagt Mangold strahlend.

    Vergangenes Wochenende lieferte der Scheidegger beim Ironman in Frankfurt endlich die notwendige Leistung ab, um den Sprung nach Hawaii zu schaffen. In 9:22 Stunden - etwa eine Viertelstunde schneller als zwölf Monate zuvor - meisterte er die 3,9 km Schwimmen, 180 km Radfahren und den abschließenden Marathon. Das ergab unterm Strich Platz 21 in seiner Altersklasse - und da ein vor ihm platzierter Konkurrent verzichtete, durfte Mangold eines der 20 begehrten Tickets in seiner Altersklasse lösen. Dazu musste er noch bei der Siegerehrung die Hawaii-Startgebühr in Höhe von 430 Euro auf den Tisch legen - selbstverständlich in bar. "Ich bin vorsichtshalber vorher auf die Bank gegangen. Notfalls hätte ich es eben wieder einbezahlt", verrät Mangold, der in der Gesamtwertung Platz 75 belegte. Insgesamt waren gut 2300 Athleten am Start.

    Akribisch hatte sich Mangold auf das Rennen in der Mainmetropole vorbereitet. "In Spitzenzeiten habe ich 28 bis 30 Stunden pro Wochen trainiert", berichtet der 38-Jährige, der vom Team Radsport Greiner (Weiler) zum Team Kodiak Sports nach Isny gewechselt ist. Der Grund: Dort, beim TV Isny, wird speziell für Triathleten trainiert. "In der Gruppe quält es sich leichter", findet er. Das hat sich ausbezahlt. Im Schwimmen hat er sich um satte acht Minuten verbessert. Erste Schwierigkeiten in Frankfurt gab es allerdings auf der Radstrecke - Mangold hatte seine Salztabletten verloren. Er bekam leichte Krämpfe. Erst auf der Laufstrecke konnte er wieder genügend Elektrolyte nachschieben, um seine Muskulatur stabil zu halten. Dass die Probleme zwei Kilometer vor dem Ziel wieder auftauchten, konnte er glücklicherweise ausblenden. "Da läuft es sich wie von selbst", beschreibt er.

    Den 10. Oktober hat er sich bereist rot im Kalender angestrichen. Dann wird es ernst: Auf Big Island wird morgens gegen 7 Uhr einer der schwierigsten Ausdauerwettkämpfe der Welt gestartet. Bis zu 40 Grad Celsius und starke Winde erwarten ihn, doch Mangold stellt klar: Ein sportlicher Traum geht in Erfüllung. Welcher Platz am Ende herausspringt, spielt für ihn nur eine Nebenrolle. "Da kommt es auf ein, zwei Minuten nicht mehr an."

    Nach zwei Wochen Regeneration will er mit dem Training wieder beginnen. Sein wichtigster Trainingspartner: Söhnchen Timo, gerade einmal fünf Jahre alt, und im Kinderwagen regelmäßiger Begleiter des sportlichen Papas. "Wenn ich mit ihm jogge, dann schläft er am besten", erzählt der Scheidegger.

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