unter einem Dach? Kreiskliniken und Zweckverband sollen fusionieren Marktoberdorf/Ostallgäu (aell). Die Kreiskliniken Ostallgäu und der Zweckverband für die Kaufbeurer Krankenhäuser sollen in einem gemeinsamen Unternehmen geführt werden. Darauf einigten sich die Mitglieder des Ostallgäuer Kreisausschusses. Jetzt muss sich der Kreistag mit der möglichen Änderung der Betriebsform befassen. Im Kreisausschuss sprachen sich die Räte außerdem dafür aus, den Trakt mit den Operationssälen und das Bettenhaus beim Klinikum Kaufbeuren möglichst gleichzeitig zu bauen. So könnten die Gesamtausgaben für Betrieb und Bau verringert werden.
Eine Zusammenlegung der Verwaltungen des Zweckverbandes und der Kreiskliniken könnte Kosten sparen, begründete Helmut Schreck (CSU) seinen Vorschlag. 'Wir leisten uns derzeit zwei Verwaltungen für einen Sachverhalt'. Auch Hubert Endhardt (Grüne) sprach sich für einen Zusammenschluss aus. Robert Siegert, Geschäftsführer des Klinikums Kaufbeuren/Ostallgäu und Rainer Wuttke, Geschäftsführer der Kreiskliniken arbeiteten schon jetzt gut zusammen. Man könne in den Kliniken verschiedene Schwerpunkte bilden und sich über die Arbeit absprechen, reagierte Endhardt auf einen Einwurf von Dr. Paul Wengert (SPD). Dieser äußerte die Befürchtung, dass die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens 'nicht ungefährlich für die Kreiskliniken' sei.
'Eine Frage von Jahren'
Probleme könne es beim Zusammenschluss dadurch geben, dass zwei Gebietskörperschaften der Landkreis und die Stadt Kaufbeuren beteiligt seien, sagte Endhardt. Dies bestätigte auch Hans Michael Schiffmann. Der Jurist des Landratsamtes erklärte, dass nur der Zweckverband ein Kommunal-Unternehmen gründen könne. Dazu müssten die Kreiskliniken Ostallgäu in den Zweckverband überführt werden. Ein solches Unternehmen zu gründen sei 'eine Frage von Jahren', ergänzte Müller. Eine andere Betriebsform müsse dennoch erwogen werden. Deswegen komme das Thema in den Kreistag.
Vorgezogener Bau
Die Mitglieder des Kreisausschusses befassten sich außerdem mit dem derzeit laufenden Bau des Klinikums in Kaufbeuren. Dabei ging es hauptsächlich um die Frage, ob der Bettentrakt möglichst zeitgleich mit dem Funktionsgebäude mit den Operationssälen gebaut werden sollte. Bisher ist geplant, erst den Funktionstrakt und dann das Bettenhaus zu erstellen. Mit einem beinahe gleichzeitigen Bau beider Abschnitte kämen zwar höhere Kosten für die Vor- und Zwischenfinanzierung auf den Landkreis zu, schilderte Landrat Müller die mögliche Entwicklung. Auf der anderen Seite würde ein schnellerer Bau helfen, die Betriebskosten zu senken.
Der vorgezogene Bau des als dritten Abschnitts geplanten Bettenhauses könnte auch die Sanierung des bestehenden Bettentraktes im Haus Dr.-Gutermann-Straße erleichtern. In diesem Fall könnten die Betten im Haus Heinzelmannstraße als Puffer für die Unterbringung der Patienten dienen, sagte Landrat Müller.
Die Mitglieder des Kreisausschusses sprachen sich dafür aus, eine Entscheidung über den Beginn des Bauabschnittes mit den Operationssälen zurückzustellen, die Planungen für die Arbeiten aber trotzdem fortzusetzen. Gleichzeitig sollen Gespräche mit dem Sozialministerium geführt werden mit dem Ziel, eine Finanzierung des nahezu parallelen Baubeginns von Bettenhaus und OP-Trakt zu ermöglichen.