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Alfred Köpf ist seit 60 Jahren schwarz-gelb…

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Alfred Köpf ist seit 60 Jahren schwarz-gelb…

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    Von Alexander Berndt Füssen - Solch ein 'ausgefülltes Leben', wie Alfred Köpf seines selbst nennt, in einen Artikel hineinzupacken, scheint beinahe unmöglich. Schließlich ragt der am 21. März 1928 im Füssener Ortsteil Eschach geborene Träger des Bundesverdienstkreuzes in vielerlei Hinsicht aus der Masse der so genannten, 'normalen' Mitbürger heraus. Während er als aktives Stadtratsmitglied eifrig in der lokalen Politik mitmischt, soll der frühere Eishockeyspieler in den Reihen des ehemals ruhmreichen Eissportvereins Füssen an dieser Stelle mehr von seiner sportlichen Seite beleuchtet werden. Am Freitag bei der Mitgliederversammlung des EV Füssen im Soldatenheim (Beginn 19.30 Uhr) wird er für seine 60-jährige Vereinstreue geehrt. Die 'sportliche Seite' des Alfred Köpf kann sich wahrlich sehen lassen und braucht sich keineswegs vor dem politischen Lebenswerk des 78-Jährigen zu verstecken. Quasi eine Art weitere Krönung zu seinen ohnehin schon zahllosen Auszeichnungen erfährt Köpf am Freitag: Er wird für seine mittlerweile 60-jährige Mitgliedschaft beim EV Füssen geehrt.Ähnlich dem Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, Jürgen Klinsmann, der der beabsichtigten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes mit der Begründung fern bleibt, die Spieler sollten im Mittelpunkt stehen, scheint sich auch Alfred Köpf nicht so ganz wohl zu fühlen. Es werde zu viel Aufhebens um seine Person gemacht, glaubt er. Deshalb ist er im Gespräch mit unserer Zeitung auch aufs Äußerste darauf bedacht, nicht sich, sondern den EV Füssen in den Vordergrund zu rücken, den er und der ihn bisher fast sein gesamtes Leben lang begleitet hat - in guten wie in schlechten Zeiten. Die gab es nämlich beide für den Schreinermeister, der auch jetzt noch 'jeden Tag ab 7.30 Uhr in der Werkstatt' ist

    Fast ständiges Kopfweh Nachdem er bereits während des Zweiten Weltkrieges mit dem Eishockey spielen angefangen hatte, stieß Alfred Köpf 1946 zum EVF. Hier hat der nach eigener Aussage 'mit einer der schnellsten Schlittschuhläufer' im Verein 'hauptsächlich im Team von Schwarz-Gelb' gespielt und 'hin und wieder in der ersten Mannschaft des EV Füssen ausgeholfen'. Dort jagte er etwa mit Teamkollegen wie Luggi Kuhn und Markus Egen dem Puck hinterher. Während diese einst mindestens einmal den deutschen Meistertitel errungen haben, sei ihm dieser Erfolg 'nicht vergönnt' gewesen. Bei einem Auswärtsspiel in der Oberpfalz hatte der als bärenstark angesehene Allroundspieler 1950 nämlich einen Schädelbasisbruch erlitten. Diese Verletzung zwang ihn anschließend nicht nur für ein halbes Jahr ins Pfrontener Krankenhaus, sondern bescherte ihm auch noch für rund 20 Jahre 'fast ständiges Kopfweh'. Das hielt Köpf, der sich selbst doppeldeutig als 'ziemlichen Dickschädel' charakterisiert, jedoch keineswegs davon ab, dem EVF in der Folge 'trotz mancher Abwerbeversuche aus Kaufbeuren und Landsberg' bis zum Ende seiner aktiven Karriere treu zu bleiben. Und danach hatte er ungefähr zwölf Jahre lang als Vorstandsmitglied nicht ganz unmaßgeblich am Schicksal des Vereins Anteil. Wie sehr Alfred Köpf auch im Anschluss an seine Laufbahn in den verschiedenen Seniorenteams der 'Schwarz-Gelben' aber weiter das aktive Eishockey spielen am Herzen lag, dokumentiert sein Engagement bei der Gründung der so genannten 'Oldstars' des EVF. 1968 hatte er sie ganz wesentlich mit Ernst Trautwein, Paul Ambros und Markus Egen realisiert. So hat er erst vor drei Jahren mit der Jagd nach dem Puck aufgehört. Er gesteht aber: 'Ich würde gerne noch aufs Eis gehen, wenn noch welche in meinem Alter da wären.'

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