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Alexander Huber von den "Huberbuam" berichtet über seine gewagten Touren

Vortrag

Alexander Huber von den "Huberbuam" berichtet über seine gewagten Touren

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    Alexander Huber von den "Huberbuam" berichtet über seine gewagten Touren
    Alexander Huber von den "Huberbuam" berichtet über seine gewagten Touren Foto: Alexander Berndt

    Er sieht sich nicht als Hasardeur, der sein Leben einfach wegwirft. Trotzdem steigt der Extremalpinist Alexander Huber in steile Wände, allein und ungesichert. Er plant, horcht in sich hinein, wägt ab und kehrt um, wenn es nicht sein Tag ist. Der wichtigste Körperteil ist der Kopf, die mentale Kraft seine Versicherung. Angst sieht er als seinen Freund, der ihn bisher vor dem Absturz bewahrt hat. "Ich versuche, die Berge zu verstehen", sagt der 42-jährige Huber bei seinem Vortrag im Schwangauer Kurhaus.

    Ihn, den jüngeren Bruder der weltbekannten "Huberbuam", interessiert vor allem die emotionale Beziehung zwischen Berg und Mensch. Nichts anderes ist für den Oberbayer die "fünfte Dimension", nach der er seinen Vortrag benannt hat. Huber spricht von "Missionen", von sportlichen Herausforderungen. Doch es muss noch mehr dahinter stecken. "Jeder Griff kann eine todsichere Angelegenheit sein", weiß er.

    Der diplomierte Physiker gilt als Pragmatiker, analytischer Planer, Rationalist. Das zeigt er anhand der geplanten Solobegehung einer extrem schwierigen Tour am Grand Capucin nahe des Mont Blanc, die er zuvor in Seilschaft auskundschaftet. Kein brüchiger Griff soll ihn das Leben kosten, kein Rinnsal eines schmelzenden Schneerestes in der Wand das Klettern erschweren.

    Alles andere findet im Kopf statt. "Panik darf nicht aufkommen", betont er immer wieder. Und wenn der Punkt der letzten Umkehrmöglichkeit in überhängendem Fels gekommen ist, dann "musst du dir deiner Sache ganz sicher sein". Das Leben an den Fingerspitzen, die Welt auf die wenigen Quadratzentimeter des nächsten Griffs reduziert und alles unter Kontrolle - "dieses intensive Erlebnis bleibt für immer". Auf dem Gipfel fällt die ganze Spannung ab: Die Bilder und Filmsequenzen zeigen einen Alexander Huber, der sich freut wie ein Kind - das freilich schon die nächste Herausforderung im Kopf hat.

    Sowohl bei seinen ausführlichen und eindringlichen Erläuterungen zur teilweise ohne jede Sicherung erfolgten Besteigung des Grand Capucin in den Alpen sowie der "Eternal Flame" des "Nameless Towers" im Karakorum als auch des Holotannas (Hohlzahnes) in der Antarktis dürften die Besucher allerdings auch gut nachvollzogen haben, dass er versucht, die Berge zu verstehen, gemäß dem Motto: "Umso steiler, umso geiler."

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