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Aktienbrauerei stellt Weichen für Kapitalspritze

Aktienbrauerei

Aktienbrauerei stellt Weichen für Kapitalspritze

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    Aktienbrauerei stellt Weichen für Kapitalspritze
    Aktienbrauerei stellt Weichen für Kapitalspritze Foto: Matthias Becker

    Die Kleinaktionäre durften die Produkte der Aktienbrauerei Kaufbeuren zwar wie gewohnt verköstigen. Doch bei der außerordentlichen Hauptversammlung in der Zeppelinhalle mochte einfach keine gute Laune aufkommen. Denn trotz der Sanierungsbemühungen sind die Bilanzzahlen des Unternehmens weiterhin besorgniserregend. Wie berichtet, war jüngst das Grundkapital um die Hälfte zusammengeschmolzen. Zwei der Gründe: der schwierige Biermarkt und neue Bilanzierungsregeln, die unter anderem auf eine wirklichkeitsnahe Bewertung von Aktien und Pensionsrückstellungen zielen. Bei dem außerplanmäßigen Aktionärstreffen wurde nun der Beschluss gefasst, das Grundkapital durch die Ausgabe neuer Aktien aufzustocken und die wertgeminderten gesellschaftseigenen Aktien einzuziehen, womit sich der Anteil der übrigen Anteilsscheine am Grundkapital erhöht. Doch es bleibt schwierig. Vorstand Werner Sill berichtete von einem weiterhin rückläufigen Bierkonsum, einem harten Preiskampf und einem wettermäßig eher schlechten Sommer. Der Geschäftsführer erwartet auch im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Verlust in der Bilanz. 'Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt', so Sill. Allerdings werde sich die Brauerei nicht an Preiskämpfen beteiligen, sondern 'Produkte von höchster Qualität zu angemessenen Preisen anbieten'. Er betonte, dass die Aktienbrauerei stark investiert habe, unter anderem in die Produktionsanlagen und eine weitere Fotovoltaikanlage an der Brauereifassade. Der Konsolidierungskurs zeige Erfolge und werde sich langfristig im Ergebnis auswirken.

    Zudem wolle das Unternehmen verstärkt auf Kooperationen und – wie aktuell – beispielsweise auf Lohnabfüllaufträge anderer mittelständischer Brauereien setzen.

    80 Kleinanleger anwesend

    Neben Fragen zum Ablauf der Kapitalerhöhung aus den Reihen der rund 80 anwesenden Kleinanleger erreichte die Brüder Stritzl, die über ihre Augsburger Gesellschaft 'Hopfen & Malz' rund 83 Prozent der Aktien halten, ein dickes Lob von Anteilseigner Werner Schröder: 'Sie verkörpern Moral und Anstand', sagte er. Die Gesellschaft könne dankbar und stolz darauf sein. 'Wir stehen mit Leidenschaft hinter der Brauerei', erwiderte Dr. Peter Ralf Stritzl, der als Aufsichtsratsvorsitzender gleichzeitig die Versammlung leitete.

    'Und wir wollen unseren Beitrag leisten, um die Brauerei auf den richtigen Weg zu bringen.'

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