seit Monaten im Sinken Vorstand Weiß: Absolut kein Grund zur Beunruhigung Kaufbeuren (hzm).'Es gibt absolut keinen Grund zur Beunruhigung', kommentiert der Vorstand der Aktien-Brauerei Kaufbeuren AG, Erwin Weiß, den stetigen Kursverfall. Eine Aktie im Nennwert von 50 Mark war am vergangenen Freitag nur mehr 201 Mark wert. Gegenüber dem Höchsstand von 325 Mark in den vergangegen 52 Wochen bedeutete dies einen Wertverlust von gut einem Drittel.
Der Kurswert der insgesamt 50 000 Aktien im Nennwert von 50 Mark, die das Grundkapital von 2,5 Millionen Mark ergeben, betrug bei einem Kurs von 325 Mark rechnerisch 16,25 Millionen Mark. Bei einem Kurs 201 errechnet sich nur mehr ein Kurswert von 10,5 Millionen Mark.
Weiß schätzt, dass von den 50 000 Aktien 'vielleicht nur ein Prozent' überhaupt frei an der Börse zu haben ist. Wenn bei einer solchen Marktenge ein Aktionär auch nur kleinste Stückzahlen zum Verkauf anbiete, reiche dies schon zum Kursrückgang, weil derzeit Brauerei-Aktien im Gegensatz etwa zu Technologiewerten nicht gefragt seien.
Bei der Sparkasse Kaufbeuren und bei der Hypo Vereinsbank wird diese Einschätzung bestätigt. Von jenen Kaufbeurer Familien, in denen traditionell einige Brauerei-Aktien gehalten werden, gebe es nur äußerst selten Verkaufsaufträge. Auf die Frage, ob sie ihren Kunden momentan den Kauf der Aktie empfehlen würden, waren die Auskünfte bei beiden Geldinstituten eher zurückhaltend. Generell gehe der Anlegertrend derzeit in andere Richtungen.
Zum Vergleich zwei andere schwäbsiche Brauereien: Die Aktien des Allgäuer Brauhauses (Kempten), das zum Oetker-Konzern gehört, hatten ein Jahreshoch von 222 Mark und lagen vorige Woche beim Jahrestief von 190 Mark. Die Hasenbrauerei (Augsburg) stand nach einem Jahrestief von 35 Mark bei 71 Mark. Das Jahreshoch lag bei 78 Mark.
Von den 50 000 Aktien dürften weiter über 75 Prozent der Hypo Vereinsbank gehören. Genaue Zahlen wurden nie veröffentlicht. Die Bank stellt mit Dr. Richrd Trautner seit vielen Jahren den Aufsichtsratsvorsitzenden. Ein größeres Paket dürfte noch die Mindelheimer Brauerfamilie Hundegger haben, die vor mehreren Jahrzehnten ihr Unternehmen an die Aktien-Brauerei verkauft hat und mit Dr. Adolf Hundegger im Aufsichtsrat vertreten ist.
Mit dem bisherigen Verlauf im Geschäftsjahr 1999/2000, das am 30. September endet, ist Weiß 'sehr zufrieden'.