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Akquisiteure suchen Lehrstellen

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Akquisiteure suchen Lehrstellen

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    Von Margret Sturm, Unterallgäu/Memmingen - Nicht wundern sollten sich Firmen im ganzen Unterallgäu und in Memmingen, wenn in nächster Zeit ein so genannter Lehrstellenakquisiteur bei ihnen anklopft. Tasso Prey und Ralf Russek sollen im Auftrag von Arbeitsamt und Landkreis versuchen, weitere Lehrstellen an Land zu ziehen: Schließlich gibt es im Arbeitsamtsbezirk Memmingen, der neben Memmingen auch Neu-Ulm, Günzburg und das Unterallgäu umfasst, zwar 677 unbesetzte Ausbildungsplätze, aber über 1200 junge Menschen, die noch nach einer Lehrstelle suchen. Diese Situation könne der Landkreis nicht einfach hinnehmen, so Landrat Dr. Hermann Haisch bei einer Pressekonferenz. Der nahtlose Übergang von der Schule in die Lehr- und Arbeitswelt sei bestimmend für den weiteren Lebensplan und Lebensweg der Jugendlichen. Jugendamtsleiter Egon Stocker machte deutlich, dass die Bereitstellung von Lehrstellen auch ein gesellschaftlicher Auftrag sei. Deshalb habe er sofort zugestimmt, so Landrat Haisch, als er vom Arbeitsamt gefragt wurde, ob der Landkreis bereit sei, sich an den Kosten für Lehrstellenakquisiteure zu beteiligen. Träger der Maßnahme ist das Bfz (Berufliches Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft) in Memmingen. Nach Angaben von Bfz-Leiter Dr. Norbert Turulski hat das Projekt mit den beiden Akquisiteuren, die sich eine Stelle teilen, am 1.

    August begonnen. Es werde zu 80 Prozent aus Mitteln des Arbeitsmarktfonds Bayern gefördert, zu zehn Prozent sei das Bfz beteiligt und zu je fünf Prozent der Landkreis Unterallgäu und Memmingen; für den Landkreis Unterallgäu sind das laut Haisch 3500 Euro jährlich. Die Stelle sei auf ein Jahr befristet. Wie Turulski weiter betonte, arbeite man eng mit der Berufsberatung des Arbeitsamts zusammen. Die beiden Akquisiteure Tasso Prey für den Memminger Bereich und den Altlandkreis Memmingen sowie Ralf Russek für Mindelheim und das östliche Unterallgäu seien erfahrene Leute, die schon seit längerer Zeit in diesem Bereich arbeiteten und sich auch in der Jugendarbeit auskennen. Sie nutzten dabei auch die guten Kontakte, die das Bfz zu den Betrieben habe. Gerade Firmen, die noch nie ausgebildet haben, hätten einen großen Aufklärungs- und Beratungsbedarf; oft müsse man gegen Vorurteile ankämpfen. Bfz-Leiter Turulski und Landrat Haisch hoben deshalb besonders die Vorteile heraus, die eine Firma habe, wenn sie selbst ausbilde. Turulski: 'Man kann die Leute so ausbilden, wie man sie braucht.' 'Nach einem Jahr arbeiten die Lehrlinge bereits relativ selbstständig, kosten aber nicht viel', so Haisch. Jugendamtsleiter Stocker gab auch zu bedenken, dass sich die wirtschaftliche Lage in wenigen Jahren ändern werde und die Betriebe dann froh sein würden, wenn sie in ausgebildete Kräfte investiert hätten.

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